Aufgabe des Anbieters oder Betreibers ist es, den eHealth-Card-Link in einem Rechenzentrum zu betreiben, zu überwachen und zu steuern. Mit ihm müssen Apotheken, die das Verfahren nutzen wollen, einen Vertrag schließen. Die Anbieterzulassung für einen eHealth-Card-Link setzt eine Produktzulassung für einen eHealth-CardLink voraus. Der Hersteller muss Updates zur Verfügung stellen sowie den 3rd-Level-Support gewährleisten.
Zudem wird für Nutzung des CardLinks noch eine App benötigt, über die sich das Handy mit dem eHealth-CardLink verbindet. Der App-Provider muss keine Hersteller- oder Anbieterzulassung für den eHealth-CardLink haben. Die App selbst ist nicht Teil der Spezifikation. Dort ist lediglich festgelegt, dass der eHealth-Card-Link mit der App über eine sichere Internet-Verbindung kommunizieren muss.
DocMorris und Co. sind angeblich bereit
Bei den großen Versendern soll die benötigte Infrastruktur bereits stehen. Sie haben die Technik schließlich entwickeln lassen. Anfang Februar hatte DocMorris-Chef Walter Hess bereits vollmundig verlauten lassen: „Wir rechnen damit, dass unsere App Ende Februar, Anfang März freigeschaltet werden kann. Unsere Lösung steht und ist funktionsbereit. Wir warten jetzt noch, dass die letzten Schritte der Zertifizierung abgeschlossen werden.“
Ganz so schnell ging es dann zwar doch nicht, weil die Spezifikation fehlte. Aber nun wird es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis die ausländischen Versandapotheken ihre Lösung auf den Markt bringen. Für die Vor-Ort-Apotheken ist das insofern fatal, weil Shop Apotheke und Co. Rezept-Boni geben dürfen und sie auch in absehbarer Zeit deswegen niemand in die Schranken weisen wird, da die Verfahren derzeit ausgesetzt sind, bis der Europäische Gerichtshof ein paar grundsätzliche Fragen zur Werbung für diese Boni geklärt hat. Es gibt also dann mit dem Card-Link-Verfahren eine komfortable Möglichkeit, Rezepte nach Holland zu schicken. In Kombination mit dem Bonus könnte dies doch für den einen oder anderen Patienten ein Anreiz sein.
Um die Apotheken vor Ort technisch möglichst schnell technisch auf Augenhöge zu bringen, arbeiten eigentlich alle namhaften Player im Markt daran, das CardLink-Verfahren zur Verfügung zu stellen. Die spannende Frage ist, wie schnell das gelingt, und wie viele Patient*innen in dieser Zeit an den Versender verloren gehen.
4 Kommentare
CardLink
von Landapothekerin am 21.03.2024 um 17:06 Uhr
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Rennen?
von Klaus Kleber am 21.03.2024 um 8:59 Uhr
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Politik gegen Apotheken
von Torben Schreiner am 20.03.2024 um 9:56 Uhr
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AW: Geht mir ebenso
von Stefan Haydn am 20.03.2024 um 18:22 Uhr
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