Hoffnung E-Rezept

DocMorris verringert 2023 Verluste

Berlin - 21.03.2024, 12:15 Uhr

(Foto: DocMorris)

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Wieder tief in den roten Zahlen: Der Arzneimittelversender DocMorris hat auch 2023 Verluste im dreistelligen Bereich geschrieben. Im vergangenen Jahr waren sie aber noch um einiges höher. Für das laufende Jahr erhofft man sich den Durchbruch beim E-Rezept in Deutschland – und setzt vor allem auf das CardLink-Verfahren.

DocMorris hat auch 2023 wieder Verluste geschrieben. Aus einer Pressemitteilung des Unternehmens von diesem Donnerstag lässt sich entnehmen, dass der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) 34,9 Millionen Franken beträgt. Der Reinverlust liegt damit erneut in einem dreistelligen Millionenbereich, und zwar bei etwa 118 Millionen Franken – umgerechnet etwa 120 Millionen Euro. Laut DocMorris habe man damit das „angestrebte Ergebnisziel für 2023 erreicht“. Im Jahr zuvor hatte der Reinverlust noch bei 171 Millionen gelegen.

Der Umsatz sank demnach das zweite Jahr in Folge. Mit 1,04 Milliarden Franken setzte DocMorris 2023 rund zehn Prozent weniger um als im Vorjahr, wie bereits seit Januar bekannt ist. In Lokalwährungen betrug das Minus 7,4 Prozent. Nicht mehr in den Zahlen berücksichtigt wurde das im Frühjahr 2023 an die Migros verkaufte Schweizer Geschäft. Der Verkauf schenkte dem in Schieflage geratenen Unternehmen rund 360 Millionen Franken ein, wie es am Donnerstag heißt. Die Eigenkapitalquote habe sich damit gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozentpunkte auf 49,7 Prozent per Ende 2023 erhöht.

Mit dem Verkauf des Schweiz-Geschäfts ist DocMorris nun allerdings erst recht vor allem auf das E-Rezept in Deutschland ausgerichtet. Dieses habe sich seit seiner verpflichtenden Einführung binnen kürzester Zeit zum neuen Standard entwickelt, schreibt DocMorris.

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Große Hoffnung setzt das Unternehmen demnach aufs Card-Link-Verfahren, dessen Spezifikation vom Bundesgesundheitsministerium in der Gematik im Alleingang gegen den Widerstand aller anderen Gesellschafter durchgedrückt und diese Woche veröffentlicht wurde. Damit stehe ein „volldigitaler Einlöseweg mit enormem Marktpotential“ zur Verfügung. Das Unternehmen habe bereits den Antrag auf Zertifizierung eingereicht. Erinnert wurde auch an die derzeit laufenden crossmediale Marketingkampagne.

Die weiteren Entwicklungen mit dem E-Rezept seien aber „noch nicht vollständig abschätzbar“. Der Versender erwartet zwar im laufenden Jahr einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent (inklusive E-Rezept), ist aber bei der Entwicklung des Betriebsergebnisses etwas vorsichtiger geworden. 

Neu wird eine Verbesserung des bereinigten Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen) auf minus 35 bis 0 Millionen Franken (inklusive E-Rezept) in Aussicht gestellt. Bisher hatte das Unternehmen immer vom Erreichen der Gewinnschwelle gesprochen. Bei den Investitionsausgaben rechnet das Unternehmen für 2024 mit 30 bis 40 Millionen. Weiter gültig ist, dass DocMorris mittelfristig eine Ebitda-Marge von 8 Prozent anvisiert.

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dpa-AFX / DAZ.online
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