Apokix-Umfrage

Apotheken reagieren auf demografischen Wandel

Berlin - 27.03.2024, 09:15 Uhr

(Foto: imago images / Rust)

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Wo sehen Apothekeninhaberinnen und -inhaber die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft? Vor allem aber: Was tun sie sowohl mit Blick auf Ihre Kunden als auch ihr Personal, um damit umzugehen? Das zeigt die jüngste Apokix-Umfrage.

Der demografische Wandel beschäftigt auch die Apotheken – sowohl auf Ebene der Kunden als auch des Personals. Das geht aus der jüngsten Apokix-Umfrage hervor. Deutlich wird auch: Die Apotheken haben bereits auf die Veränderungen reagiert.

Von den befragten Apothekeninhaberinnen und -inhabern sehen demnach 61 Prozent besondere Herausforderungen beim (eingeschränkten) Umgang älterer Kund:innen mit neuen Technologien und Anwendungen wie dem E-Rezept. 49 Prozent sehen beim (zusätzlichen) Personal- und/oder Zeitaufwand bei der Kundenbetreuung eine besondere Herausforderung.

Für Kunden: Mehr Botendienste

Wie mit diesen Veränderungen umgehen? 77 Prozent der Befragten gaben an, bereits die Botendienste für ältere Menschen ausgebaut zu haben. Die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Arztpraxen und anderen Gesundheitsdienstleistern wurde bereits von 55 Prozent der Apothekeninhaber:innen intensiviert. Zusätzliche Gesundheitsdienstleistungen speziell für ältere Menschen werden von 51 Prozent angeboten.

Auf der Personalseite kämpfen die Apotheken vor allem mit der Nachbesetzung von Approbierten-Stellen, nachdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden. 61 Prozent der Befragten gaben das an. Für 56 Prozent der Apothekeninhaber:innen bedeutet es ein Problem, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Bei der Nachbesetzung von PTA-Stellen haben 50 Prozent der Befragten Schwierigkeiten.

Für Personal: flexiblere Arbeitszeiten

Um den Herausforderungen auf der Personalseite zu begegnen, haben 68 Prozent der Befragten flexiblere Arbeitszeiten und -bedingungen speziell für ältere Mitarbeitende eingeführt. 49 Prozent der Befragten beschäftigen Mitarbeitende, die im Rentenalter sind, weiter oder wieder. Die gezielte Rekrutierung von jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfolgen bereits 44 Prozent.

Ganz allgemein stellen die Befragten fest, dass wegen des zunehmenden Alters der Gesellschaft die Sicherstellung eines engmaschigen und flächendeckenden Apothekennetzes immer wichtiger wird. Dieser Aussage stimmten 86 Prozent der Apothekeninhaber:innen voll und ganz zu. 87 Prozent sind der Meinung, dass der höhere Aufwand bei der Beratung und Betreuung auch erfordert, dass die Apothekenvergütung angepasst wird.

Demografischen Wandel nutzen?

Aber nur 44 Prozent der Befragten stimmten der Aussage voll und ganz zu, dass Apotheken den demografischen Wandel nutzen können, um ihr Angebot an Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung für ältere Menschen auszubauen und so aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. Dass die Alterung der Gesellschaft unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für Apotheken eher positiv zu bewerten sei, dem stimmten 38 Prozent voll und ganz zu.

Stimmung kaum verändert

Beim Konjunkturindex bewegte sich im März wenig. Mit Blick auf die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank er leicht von 59,7 auf 59,2 Punkte. Der Index für Erwartungen bezüglich der kommenden zwölf Monate stieg allerdings von 36,9 auf 40,8. Bei einem Wert von 100 ist die Stimmung unter den Apothekerinnen und Apothekern ausgeglichen.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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