Wartungsarbeiten am 13./14. April

Bis zu 20 Stunden ohne Securpharm

Berlin - 11.04.2024, 09:15 Uhr

Am kommenden Samstag ab 20 Uhr wird Securpharm „zukunftssicher“ gemacht – das System wird für Apotheken für einige Zeit nicht erreichbar sein. (Foto: Schelbert)

Am kommenden Samstag ab 20 Uhr wird Securpharm „zukunftssicher“ gemacht – das System wird für Apotheken für einige Zeit nicht erreichbar sein. (Foto: Schelbert)


Am kommenden Wochenende müssen sich notdienstbereite Apotheken auf einen längeren Securpharm-Ausfall einstellen: Ab Samstag, 20 Uhr, wird das System für bis zu 20 Stunden gewartet.

Seit über fünf Jahren gibt es ein europäisches Arzneimittel-Fälschungsschutzsystem. In Deutschland erfolgt die Verifizierung mit dem Securpharm-System. Nach Angaben von Securpharm verarbeitet das System täglich mehr als zwölf Millionen Transaktionen – und bei jeder Transaktion wird binnen Millisekunden mindestens ein Packungsdatensatz im System gesucht, identifiziert und gegebenenfalls in seinem Status geändert. 

Da jede Transaktion im System gespeichert wird, sei der Datenbestand gewaltig, erklärt die deutsche Organisation für die Echtheitsprüfung von Arzneimitteln. Mehr als fünf Milliarden Seriennummern sind mittlerweile zusammengekommen. 

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Und damit Securpharm auch künftig läuft, wird das System am 13. April 2024 ab 20 Uhr für circa 20 Stunden gewartet. Ein „neues zukunftssicheres Datenbankmodell“ werde ausgerollt, kündigt Securpharm an.

System not available

Während dieser Zeit werde das System nicht zur Verfügung stehen, da die Datenbank für die Dauer dieser Maßnahme nicht durch neue Transaktionen verändert werden dürfe, heißt es. In dieser Zeit erhalten die verifizierenden Stellen – also auch Apotheken – die Rückmeldung SP-901 (System not available). Diese weist darauf hin, dass das Securpharm-System zurzeit nicht genutzt werden kann.

Wie die ABDA in ihrem Newsroom mitteilt, werde das normale Systemverhalten wieder aktiviert, sobald die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker mbH (NGDA) vom Betreiber des Herstellerdatenbanksystems „grünes Licht“ erhält, dass das System wieder zur Verfügung steht. Dann werde der Schutzmechanismus auch schon vor Ende des angekündigten Zeitfensters abgeschaltet.

Puffer in der Software hilft meist

Für Apotheken greifen in dieser Zeit die üblichen Handlungsempfehlungen. Eine Arzneimittelabgabe ist auch bei Ausfall des Securpharm-Systems möglich. In den Securpharm-FAQ der ABDA heißt es dazu, dass Verifizierung und Ausbuchung in diesem Fall nachträglich durchzuführen sind, sobald die Störungen behoben sind. Zuvor ist aber eine Sinnesprüfung angesagt – und es sollte selbstverständlich kein Fälschungsverdacht vorliegen. 

Die meisten Softwareprodukte können Anfragen an das Securpharm-System puffern. Das heißt: Die Anfragen werden gesammelt und eine Rückmeldung folgt, sobald das System wieder verfügbar ist. Die ABDA mahnt in den FAQ allerdings: „Beachten Sie die Gefahr eines doppelten Ausbuchungsversuches durch das System“.

Gibt es keine Puffer-Funktion, müssen die in dieser Zeit abgegebenen Packungen manuell ausgebucht werden (ggf. im Nachgang). Dazu sollte sich die Apotheke vor der Abgabe die Seriennummer und den Produktcode der Packung notieren – bzw. fotografieren. Läuft das System wieder, kann die manuelle Verifikation und Ausbuchung über die grafische Benutzeroberfläche des Securpharm-Apothekenservers (GUI) vorgenommen werden.

Wie gewohnt, kann der aktuelle Status des Securpharm-Systems auf der entsprechenden Webseite abgerufen werden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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