Reform der Apothekenvergütung

SAV begrüßt Vorschläge der Thüringer FDP

Berlin - 22.04.2024, 13:00 Uhr

Teile der Ampelkoalition haben die Dringlichkeit zur Reform des Apothekenhonorars erkannt, meint: die SAV-Vorsitzende Susanne Koch. (Foto: privat)

Teile der Ampelkoalition haben die Dringlichkeit zur Reform des Apothekenhonorars erkannt, meint: die SAV-Vorsitzende Susanne Koch. (Foto: privat)


Die Thüringer FDP rückte vergangene Woche mit einem eigenen Vorschlag zur Reform der Apothekenvergütung vor. Der Saarländische Apothekerverein begrüßte den Vorstoß als „Gegenentwurf zu den Vorschlägen aus dem Bundesgesundheitsministerium“, sieht aber noch Raum für Verbesserungen.

Die Thüringer FDP ist unzufrieden mit den Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums. Insbesondere mit Blick auf die Entwicklungen im ländlichen Raum sieht man „erheblichen Nachsteuerungsbedarf“, wie der Gesundheitspolitiker und FDP-Generalsekretär in Thüringen, Robert-Martin Montag, am Freitag vergangener Woche gegenüber der DAZ erklärte.

Aus diesem Grund erarbeitete die Thüringer FDP ein eigenes Papier zu einer Reform der Apothekenvergütung. Darin vorgesehen ist unter anderem eine Anhebung des Fixzuschlags und dessen Dynamisierung. Auch eine Erhöhung der Notdienstgebühr und Skonti über 3,15 Prozent planen die Liberalen.

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Der Saarländische Apothekerverein (SAV) sieht in dem Papier einen „Gegenentwurf zu den Vorschlägen aus dem Bundesgesundheitsministerium“. Man begrüße es „ausdrücklich, dass nunmehr auch Teile der Ampelkoalition die Dringlichkeit einer zukunftsweisenden Reform des Apothekenhonorars erkannt haben“, sagte die Vorsitzende Susanne Koch. Auch wenn es sich noch nicht um eine Position der Bundespartei handle und „in einzelnen Punkten“ nachjustiert werden müsse, „wird aber daraus deutlich, dass unsere Forderungen nunmehr auch in der Politik angekommen sind“.

Honorar in 20 Jahren nicht erhöht

Koch erinnerte daran, dass allein im Saarland in den vergangenen 20 Jahren, in denen das Honorar „quasi nicht erhöht“ wurde, die Zahl der Apotheken von 350 auf 290 gefallen ist. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wisse „um die prekäre wirtschaftliche Situation der Apotheken. Dies scheint dem Minister allerdings egal zu sein“, so Koch. „Wenn aber immer mehr Apotheken für immer verschwinden, kann das nicht egal sein, nicht uns und schon gar nicht den Wählerinnen und Wählern.“


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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