Scanacs und AZ Nord kooperieren

Direktabrechnung mit Rechenzentrum

Berlin - 07.05.2024, 13:45 Uhr

Die Direktabrechnung setzt gerade auf den Verzicht von Rechenzentren – aber in der Apotheken-Wirklichkeit sind sie noch nötig. Eine Kooperation soll nun die Lösung sein. (Grafik: scanacs.de)

Die Direktabrechnung setzt gerade auf den Verzicht von Rechenzentren – aber in der Apotheken-Wirklichkeit sind sie noch nötig. Eine Kooperation soll nun die Lösung sein. (Grafik: scanacs.de)


Der Dresdner Plattformbetreiber Scanacs hat angekündigt, zusammen mit dem Abrechnungszentrum Nord GmbH (AZ Nord) sein Angebot für die Direktabrechnung zu erweitern. Ab dem Sommer soll es bereitstehen – und auch Papierrezepte umfassen.

Ende vergangenen Jahres hatte das Start-up Scanacs noch Insolvenz angemeldet. Doch das Unternehmen, das sich der Direktabrechung verschrieben hat, fand Retter: Im Februar hatten die Elac-Apothekenkooperation (Guten Tag Apotheken), der Softwareanbieter Pro Medisoft sowie Scanacs-Unternehmensgründer Frank Böhme das Ruder übernommen. 

Nun schmiedet das Dresdner Unternehmen neue Pläne. Zusammen mit AZ Nord will es die direkte Abrechnung mit den Krankenkassen jetzt sowohl für elektronische als auch für papiergebundene Verordnungen anbieten. Aus einer Hand und für alle Warenwirtschaftssysteme, wie es in einer Pressemitteilung vom Montag heißt. 

Bislang beschränkt sich das Angebot auf E-Rezepte. Der Anspruch: Hier können die Verordnungen schon vor bzw. während der Abgabe auf etwaige Fehler geprüft werden. Wenn alles klar ist, erfolgt die unmittelbare Übermittlung der Rechnungen an die Kassen. Scanacs als Plattform stellt den Apotheken die Infrastruktur zur selbstständigen Abrechnung gegenüber gesetzlichen Krankenkassen bereit. Die Erstattungen der Krankenkassen und pharmazeutischen Hersteller erfolgt dabei direkt auf das Konto der Apotheke.

Mehr zum Thema

Nun nimmt die Zahl der E-Rezepte seit diesem Jahr zwar deutlich zu, laut Scanacs haben auch schon viele Kassen und pharmazeutische Unternehmen ihre Prozesse auf die Direktabrechnung angepasst. Dennoch: Das Ende der Papier-Rezepte ist damit noch nicht gekommen. Und so lange es Muster-16-Verordnungen gibt, benötigen die Apotheken ein Rechenzentrum. 

Mit der neuen Kooperation sollen die noch bestehenden Hürden überwunden werden, versprechen die Partner. Es werde „ein neuer Weg beschritten, der allen Apotheken die Chance bietet, von größtmöglicher Unabhängigkeit, Sicherheit und Transparenz bei der Rezeptabrechnung zu profitieren“. Scanacs-Geschäftsführer Böhme ist überzeugt: Mit der strategischen Zusammenarbeit könne die Direktabrechnung auch in Deutschland als Standard etabliert werden. In vielen anderen Ländern sei sie bereits gelebte Praxis. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.