Gesprächsangebot an Lauterbach

PTA: „Herr Minister, so geht das nicht!“

Berlin - 08.05.2024, 15:15 Uhr

Der Bundesverband PTA spricht Klartext mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. (Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen)

Der Bundesverband PTA spricht Klartext mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. (Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen)


Der Bundesverband PTA fackelte nicht lange, als Karl Lauterbach seine Pläne für Apotheken ohne Apotheker:innen vorgestellt hatte und machte klar, dass er dafür nicht zu haben ist. In seinem jüngsten Statement kritisiert der Verband, dass der Gesundheitsminister immer noch nicht auf sein Gesprächsangebot eingegangen ist – und fordert ein höheres Apothekenhonorar, damit auch PTA besser bezahlt werden können.

Als die Apothekenpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekannt wurden, machte der Bundesverband PTA (BVpta) deutlich: „Für ‚Apotheke light‘ und ‚Filialleitung light‘ stehen wir nicht zur Verfügung.“ In einem Statement von Ende September 2023 machte der Verband auch seinem Ärger darüber Luft, dass „mit uns mal wieder nicht geredet wird“.

Jetzt legte der BVpta nach, denn Gespräche mit Lauterbach hat es seither immer noch nicht gegeben, trotz schriftlicher Aufforderung, wie es in einem Statement heißt. Ansonsten wüsste der Minister, dass PTA zum einen bereit seien, mehr Verantwortung zu übernehmen, dass PTA 80 Prozent aller in Apotheken verausgabten Arzneimittel abgeben und dass sie im Notfall auch als „Vertretung“ eine Apotheke leiten könnten, „aber nach auch mit uns besprochenen Regeln“.

Mit Blick auf die Idee, das Apothekenhonorar vom variablen hin zum fixen Teil umzuverteilen, schreibt der BVpta, „das wird die Situation der Apotheken nicht verbessern und weitere Schließungen nicht verhindern“. Im vergangenen Jahr sind es über 500 gewesen: „Unsere Arbeitsplätze! Die Apotheken sterben immer schneller.“

PTA kein billiger „Ersatz“

Kritik kommt an der Vorstellung, dass PTA als „billiger ‚Ersatz‘“ das Apothekensterben stoppen könnten. „Herr Minister, so geht das nicht“, heißt es vom BVpta. Man könne sich zwar „gebauchpinselt“ fühlen, dass der Minister den PTA das zutraut. „Wir müssen uns aber auch fragen: Welches Bild hat der Minister von unserer Arbeit eigentlich im Kopf? Ein Chef, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und darauf wartet, dass er etwas gefragt wird? Die PTA, die im HV vorfreudig auf das nächste Rezept wartet? Guten Tag, Abgabe, auf Wiedersehen, das wars?“

Mehr Verantwortung bedeutet mehr Gehalt!

Zudem erinnert der Verband daran, dass mehr Verantwortung auch mit mehr Gehalt einhergeht. So lange aber die Apotheken in Gänze nicht besser honoriert werden, sei auch nicht mehr Geld für die PTA da.

Ganz hat der BVpta die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass der Minister mit ihm reden könnte. Am Ende des Statements erneuert er sein Gesprächsangebot. „Ergreifen Sie dieses Angebot, reden Sie mit uns. Denn PTA ist viel mehr als Sie sich vorstellen!“


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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