Nirsevimab von Sanofi

Preis für präventiven RSV-Antikörper deutlich gesunken

Stuttgart - 16.05.2024, 09:15 Uhr

RSV ist einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen. (Foto: zilvergolf / AdobeStock)

RSV ist einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen. (Foto: zilvergolf / AdobeStock)


Werden Eltern ihre Kinder in der kommenden RSV- (respiratorisches Synzytial-Virus) Saison von November bis April besser schützen können als im vergangenen Jahr? Während eine STIKO-Empfehlung für eine RSV-Prävention für diesen Sommer erwartet wird, hat Sanofi schon jetzt den Preis für seinen RSV-Antikörper Nirsevimab gesenkt.

Im vergangenen Jahr hat sich viel getan bei der Prävention gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Seit September ist beispielsweise der neue präventive Antikörper Nirsevimab (Beyfortus) in der Lauer-Taxe gelistet. Indiziert ist er bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern während ihrer ersten RSV-Saison. 

Allerdings gehört Nirsevimab als Präventivleistung und Arzneimittel nicht zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) konnte im November deshalb lediglich definieren, „bei welchen Patientengruppen die Gabe des RSV-Antikörpers in den Bereich der medizinischen Vorsorgeleistung bzw. der Krankenbehandlung fällt, weil bei ihnen ein hohes Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf besteht“. Demnach gilt der Einsatz nur bei bestimmten Kindern mit hohem Risiko für schwere Infektionsverläufe im Alter von ≤ 12 Lebensmonaten zum Beginn der RSV-Saison als wirtschaftlich.

Bei allen anderen Kindern, bei denen die Verordnung nicht als wirtschaftlich gilt, müssen die Eltern Nirsevimab also selbst bezahlen – und das konnte bislang teuer werden.

453 Euro statt 1.350 Euro

Deshalb dürfte es nun für manche (werdenden) Eltern eine positive Überraschung sein, dass Zulassungsinhaber Sanofi am 15. Mai laut Lauer-Taxe den Apotheken-Verkaufspreis für die Einmaldosis Beyfortus von 1.350,03 Euro auf 453,83 Euro gesenkt hat. Das Arzneimittel ist je nach Körpergewicht des Kindes als 50-mg- und als 100-mg-Fertigspritze verfügbar; die Preise unterscheiden sich nicht.

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Ob es bald auch eine im großen Stil von der GKV erstattete Prävention gegen RSV geben könnte, wird sich voraussichtlich im Sommer 2024 zeigen. Denn bis dahin will sich die Ständige Impfkommission (STIKO) spätestens zu den unterschiedlichen RSV-Präventionsmaßnahmen (aktive und passive Immunisierung) äußern. 

Aktive Immunisierungen mittels Schutzimpfungen und HIV-Präexpositionsprophylaxe durch antivirale Arzneimittel sind Präventionsleistungen, die anders als Nirsevimab (als Ausnahme) von der GKV erstattet werden. „Sollte es eine STIKO-Empfehlung zur RSV-Impfung geben, würde der G-BA diese in seiner Schutzimpfungs-Richtlinie entsprechend berücksichtigen“, erklärte der G-BA bereits im November vergangenen Jahres.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) teilte im Juli 2023 auf Anfrage von „Medical Tribune“ mit, dass es prüfe, „inwiefern es hinsichtlich der Erstattung von Arzneimitteln zur spezifischen Prävention übertragbarer Krankheiten (passive Immunisierung) gesetzgeberischen Handlungsbedarf gibt“.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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