TK Thüringen

Patentgeschützte Arzneimittel treiben Ausgaben in die Höhe

Berlin - 21.05.2024, 07:00 Uhr

Die Techniker Krankenkasse beklagt in Thüringen steigende Arzneimittelausgaben. (Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)

Die Techniker Krankenkasse beklagt in Thüringen steigende Arzneimittelausgaben. (Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)


Die Kosten für Arzneimittel sind in Thüringen im Jahr 2023 erneut gestiegen. Die Techniker Krankenkasse berichtet von Kostensteigerungen um mehr als 20 Prozent seit dem Jahr 2018. Verantwortlich dafür seien vor allem hochpreisige, patentgeschützte Arzneimittel.

Die Techniker Krankenkasse (TK) in Thüringen verzeichnet für das vergangene Jahr einen deutlichen Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel. Wie die Krankenkasse mitteilte, beliefen sich die Kosten auf knapp 1,7 Milliarden Euro, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) am vergangenen Freitag berichtete. Damit stiegen die Gesamtausgaben gegenüber 2022 um sechs Prozent, verglichen mit 2018 sogar um 21 Prozent. In Thüringen wurden im Jahr 2023 durchschnittlich Arzneimittel im Wert von 899 Euro pro Kopf verschrieben – damit liegen die Thüringer*innen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 780 Euro. Insgesamt verzeichnet die gesetzliche Krankenversicherung für 2023 ein Minus von 1,9 Milliarden Euro.

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Der Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen Guido Dressel erklärt, wo die gestiegenen Kosten herkommen: „Der Großteil der Kostensteigerung bei Medikamenten ist auf neu auf den Markt kommende, patentgeschützte Medikamente zurückzuführen. Sie machen in Thüringen ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet derzeit etwa 50 Prozent des Bruttoumsatzes der Arzneimittel aus.“ Dressel sieht die Notwendigkeit für Einsparungen. Seiner Meinung nach sollten die Arzneimittelpreise zukünftig stärker durch objektive Kriterien bestimmt werden. Er fordert Transparenz bei den Forschungs- und Entwicklungskosten.


dpa


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3 Kommentare

Einseitig

von Karl Friedrich Müller am 21.05.2024 um 9:53 Uhr

die "teuren" AM haben wohl auch einen Nutzen? Helfen besser? Helfen überhaupt? Dieses ständige Gejammer über die Kosten ist nur schwer erträglich, weil der zu versorgende Kranke überhaupt keine Rolle spielt.
Die KK sollten sich mal auf ihre Aufgaben besinnen, statt ständig einseitig zu polemisieren.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Einseitig

von KFM am 21.05.2024 um 10:07 Uhr

Gerade die TK fällt durch überflüssige Werbung z.B. in der Presse auf. Da kann gespart werden! Es gehört sowieso gesetzlich unterbunden. Auch AOK und HEK sind dabei

AW: 33% haben durchaus einen Nutzen

von Christian Fehske am 22.05.2024 um 9:39 Uhr

Guten Tag Karl Friedrich Müller - "in jedem dritten Ei" ist durchaus ein besseres (neues, extrem teures) Arzneimittel. 66% können jedoch nach den bisherigen Maßstäben keinen (messbaren) Zusatznutzen belegen. Wir bezahlen in Deutschland trotzdem 100% - während der Rest der EU abwartet. Das Geld, das die GKV dafür ausgibt, fehlt u.a. für Generika (Asthma-Sprays müssen aktuell wieder rationiert werden, wie es vielleicht in der DDR gewesen sein mag) und andere Versorgungsbereiche. Daher halte ich den Beitrag der TK Thüringen, darauf hinzuweisen, für sehr wichtig.

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