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In Sachsen ist die Zahl der Apotheken erneut dramatisch gefallen. Darauf machen Verband und Kammer mit Blick auf den nahenden Tag der Apotheke aufmerksam.
Anlässlich des Tags der Apotheke am 7. Juni machen die Sächsische Landesapothekenkammer und der Sächsische Apothekerverband auf den „dramatischen Sinkflug“ der Apothekenzahlen in dem Bundesland aufmerksam. Derzeit gibt es nur noch weniger als 900 Betriebsstätten, so viel wie zuletzt vor knapp 30 Jahren, heißt es in einer Pressemitteilung von diesem Dienstag.
„Wir beobachten, dass die Anzahl der Schließungen von Jahr zu Jahr stark zunimmt“ so Göran Donner, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer. In einigen Regionen wie Bautzen, Görlitz oder dem Vogtland müssten Patientinnen und Patienten bereits längere Wege zur nächstgelegenen Apotheke auf sich nehmen. „Vor allem für Eltern von Kleinkindern und ältere Menschen bedeutet dies eine merkliche Verschlechterung der bisherigen Versorgungssituation.“
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Die Apothekenschließungen betreffen laut Kammer und Verband ländliche Regionen und Städte gleichermaßen. 2011 gab es noch 1.002 wohnortnahe Apotheken, gegenwärtig sind es nur noch 895. Allein in den vergangenen sieben Jahren hätten 90 Apotheken in Sachsen für immer dicht gemacht.
„Arzneimittelversorgung nicht zum Nulltarif“
„Die sichere Arzneimittelversorgung durch pharmazeutisches Fachpersonal ist ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Gesundheitswesens, doch diese ist nicht zum Nulltarif zu haben“, so Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes. „Wenn der Inhaber einer Apotheke, der bei vollem Risiko mit seinem Privatvermögen haftet, am Ende des Tages weniger verdient als ein angestellter Apotheker, wenn das Personal der Apotheken auf Grund der wirtschaftlichen Situation deutlich weniger verdient als in anderen Bereichen, kann man mitnichten von einem auskömmlichen Betrieb sprechen.“
Zehn Prozent der Apotheken defizitär
Bereits jetzt seien fast zehn Prozent der Apotheken in Sachsen defizitär, heißt es in der Pressemitteilung. Weitere dreißig Prozent befänden sich in einer wirtschaftlichen Schieflage und seien damit mittelfristig ebenfalls gefährdet.
„Die Bundesregierung kennt durch viele Gespräche mit Apothekerinnen und Apothekern vor Ort die Ursachen der angespannten wirtschaftlichen Lage der Apotheken, legt derzeit aber andere Finanzierungsschwerpunkte und nimmt damit bewusst in Kauf, dass die Apotheken ihrem gesetzlichen Versorgungsauftrag so schlichtweg nicht mehr nachkommen können“, so Donner.
Dittrich ergänzt: „Wenn die Politik jetzt nicht unverzüglich handelt und wirtschaftliche Planungssicherheit schafft, um die flächendeckende Versorgung aufrechtzuerhalten und zu stärken, werden die Apothekenschließungen weitergehen. Vielen Apothekenteams wird dann der Tag der Apotheke nicht mehr Anerkennung sein, sie werden ihn als blanken Hohn empfinden.“
1 Kommentar
Mal den Gedanken zuennde formulieren
von Dr. House am 28.05.2024 um 12:30 Uhr
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