Apothekenreform

Verbände in Hessen und Thüringen rufen ABDA zu neuen Protesten auf

Berlin - 31.05.2024, 10:45 Uhr

Wollen mit dem Bundesgesundheitsministerium auf Augenhöhe kommen: die Vorsitzenden des Hessischen und des Thüringer Apothekerverbands, Holger Seyfarth und Stefan Fink (v. l.). (Foto: HAV/ABDA)

Wollen mit dem Bundesgesundheitsministerium auf Augenhöhe kommen: die Vorsitzenden des Hessischen und des Thüringer Apothekerverbands, Holger Seyfarth und Stefan Fink (v. l.). (Foto: HAV/ABDA)


Der Hessische Apothekerverband und der Thüringer Apothekerverband fordern von der ABDA, sich unverzüglich auf Proteste gegen die Apothekenreform vorzubereiten. So soll „Augenhöhe“ zum Bundesgesundheitsministerium hergestellt werden, wenn der Referentenentwurf für die Reform veröffentlicht wird.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bleibt bei seinen Reformplänen: Apotheken ohne Apothekerinnen oder Apotheker, keine Erhöhung des Fixhonorars. Das machte vor Kurzem eine Veranstaltung im hessischen Gudensberg mit dem zuständigen BMG-Abteilungsleiter Thomas Müller und dem parlamentarischen Staatssekretär im BMG, Edgar Franke (SPD), deutlich.

Der Hessische Apothekerverband (HAV) und der Thüringer Apothekerverband (THAV) fordern ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening daher auf, sofort Protestmaßnahmen vorzubereiten. Da laut Thomas Müller damit zu rechnen ist, dass der Referentenentwurf für die Apothekenreform in den kommenden ein bis zwei Wochen veröffentlicht wird, gelte es nun, „entschieden gegenzuhalten“ und „endlich so etwas wie ‚Augenhöhe‘ mit dem BMG herzustellen“, heißt es von den beiden Vorsitzenden Holger Seyfarth und Stefan Fink. Genannt werden unter anderem mehrtägige Apothekenschließungen.

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In dem Brief, der auf den 24. Mai datiert ist, betonen Seyfarth und Fink, dass die „umgehende Vorbereitung“ deswegen „extrem wichtig“ sei, weil so „die Apothekerschaft in der Gesamtheit umgehend und zeitgleich mit der Veröffentlichung des Referentenentwurfs handlungsfähig ist“. Die Reihen der Hessischen und Thüringer Apothekerschaft stünden „geschlossen hinter allen geeigneten Maßnahmen/Aktionen/Protesten/Apothekenschließungen“.

Wie ein Sprecher des HAV gegenüber der DAZ sagte, habe es bislang noch keine Rückmeldung der ABDA gegeben. Allerdings wird es bekanntermaßen am 6. Juni eine Pressekonferenz in Berlin anlässlich des am folgenden Tag stattfindenden Tags der Apotheke geben. Man gehe davon aus, dass die ABDA dort über die geplanten Protestmaßnahmen informieren werde.


Deutsche Apotheker Zeitung
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1 Kommentar

Ernsthaft?

von Tim Olol am 01.06.2024 um 18:26 Uhr

Mehrtägige Apothekenschließungen? Einige Verbände scheinen an Eskalation interessiert.
Wäre es nicht zielführend auch das zweite Gutachten zum Apothekenhonorar zu veröffentlichen, bevor man ohne ernstzunehmende Gegenvorschläge einfach nur "dagegen" ist? Für mich entsteht der Eindruck, der ABDA passen die Vorschläge des zweiten Gutachtens einfach nicht ins Konzept. Will man hier wirklich die flächendeckende Arzneimittelversorgung sicherstellen oder zielt man auf punktuelle Profitmaximierung für einzelne Apotheken?
Stehen vielleicht doch nicht immer "die anderen" dem Apothekenüberleben im Weg sondern die ABDA?

Anstatt konstruktive Lösungsalternativen anzubieten, mobilisiert man pharmazeutisches Personal und Angestellte lieber gegen BMG und die "bösen" Krankenkassen.

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