Verbraucher werden in die Abo-Falle gelockt

„Apotheken Umschau“ warnt vor Telefonbetrug

Berlin - 03.06.2024, 12:15 Uhr

Besser schnell wieder auflegen, wenn die „Apotheken-Umschau“ Gewinne am Telefon verspricht! (Foto: IMAGO / Panthermedia)

Besser schnell wieder auflegen, wenn die „Apotheken-Umschau“ Gewinne am Telefon verspricht! (Foto: IMAGO / Panthermedia)


Apotheken werden als Aufhänger für Telefonbetrügereien benutzt. Das kam schon in der Vergangenheit öfter vor. Aktuell nutzten Betrüger*innen die Preisausschreiben in der „Apotheken Umschau“ als Einstieg, um ihre Opfer in die Abo-Falle zu locken.

Die „Apotheken Umschau“ warnt seit vergangenem Freitag vor einer neuen Form von Telefonbetrug. Offenbar kommt es vermehrt zu Anrufen, bei denen die Anrufer*innen auf vermeintliche Preisausschreiben in der „Apotheken Umschau“ verweisen. Unter dem Vorwand angeblicher Gewinne würden den ahnungslosen Opfern Zeitschriften-Abos aufgedrängt.

Susanne Licht von der Rechtsabteilung des Wort & Bild Verlags, der die „Apotheken Umschau“ herausgibt, stellte in einer Mitteilung der Zeitschrift vom vergangenen Freitag klar: „Der Wort & Bild Verlag kontaktiert die Gewinner nie telefonisch und gibt auch keine Daten an Dritte weiter.“

Vertrauenswürdige Apotheken als Aufhänger

Apotheken sind für Betrüger*innen schon häufiger ein beliebter Aufhänger gewesen, um vor allem älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der „Hellweger Anzeiger“ berichtete Ende April von einer Betrugsreihe im nordrhein-westfälischen Unna. Dort gaben Anrufer*innen vor, für die örtliche Apotheke eine Telefonumfrage durchzuführen. Als Belohnung wurden den Opfern Gewinne und vergünstigte Produkteangebote versprochen. Dafür wurden Kontaktdaten abgefragt, viele der Angerufen tappten in eine Abo-Falle, wie ein Apothekeninhaber aus Unna berichtete.

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Im Mai 2020 berichtete der Landesapothekerverband (LAV) Niedersachsen von Telefon-Betrugsfällen, bei denen sich die Anrufer*innen als Mitarbeiter*innen des LAV ausgaben, um angeblich Gesundheitsdaten abzufragen. Eigentliches Ziel war jedoch hier der Verkauf vermeintlicher „Vitaminpräparate“.

Aus der Sicht der Kriminellen gehören die Apotheker*innen offenbar zu den Personenkreisen mit höchster Glaubwürdigkeit. Sie stehen auf einer Höhe mit der Polizei, Enkeln oder der Sparkasse, welche sonst hauptsächlich als Betrugsaufhänger benutzt werden.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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