Plastikpartikel auf dem Tropfer

Fehlerhafte Tropfflasche bei Ferrum Hausmann

10.06.2024, 16:45 Uhr

(Symbolfoto: Schlierner / AdobeStock)

(Symbolfoto: Schlierner / AdobeStock)


Bei der Versorgung von Babys mit Eisen-Tropfen kommt es derzeit zu Schwierigkeiten. Doch wann brauchen Säuglinge überhaupt eine Eisen-Supplementation?

Die Firma Vifor Pharma Deutschland GmbH informiert über einen Rückruf des Produkts Ferrum Hausmann (Eisen(III)-Carboxymaltose) Tropfen, 30 ml (PZN 02190861). Grund des Rückrufes sind fehlerhafte Tropfer in den Charge NAA54701, NAA69601.

Es befinden sich möglicherweise Plastikpartikel auf dem Tropfer, die beim Umdrehen der Flasche in den bereitgehaltenen Löffel o.ä. fallen könnten, heißt es.

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Die Bestände sollen überprüft und eventuell noch vorhandene Packungen zurückgesendet werden an: 

Loxxess Pharma GmbH ‐ Abteilung Retouren
Amberger Straße 1‐3
82538 Geretsried‐Gelting. 

Da kürzlich die Produktion der Ferro Sanol 30 mg/ml Tropfen eingestellt wurde, sind die Ferrum Hausmann Tropfen für die Versorgung von Babys nun noch wichtiger.

Wann brauchen Säuglinge überhaupt eine Eisensubstitution?

Erst kürzlich berichtete die „Ärzte Zeitung“, dass in den USA gegen Ende der Stillzeit für Säuglinge eine Routineempfehlung zur Nahrungsergänzung mit Eisen gilt. Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN) meint jedoch, dass eine generelle Eisensupplementation in diesem Alter nicht nötig ist. Eine aktuelle Studie unterstreiche den Standpunkt der ESPGHAN. 

Eisen-Prophylaxe für Frühgeborene ab der 8. Lebenswoche

Laut der aktuell gültigen deutschen S1-Leitlinie zur Eisenmangelanämie entwickelt sich eine alimentäre Eisenmangelanämie bei Reifgeborenen meist jenseits des 6. bis 12. Lebensmonats, bei Frühgeborenen auch eher. 

Frühgeborene (insbesondere mit Geburtsgewicht < 2.500 g) sollen deshalb ab der 8. Lebenswoche bis zum 12. bis 15. Lebensmonat eine Eisen-Prophylaxe mit 2 bis 2,5 mg/kg und Tag erhalten. „Eine frühere Eisensubstitution wird wegen der noch nicht ausgereiften intestinalen Regulation der Eisenaufnahme nicht empfohlen“, heißt es. 

Bei nicht frühgeborenen Kindern sei eine prophylaktische Eisengabe nicht nur unnötig, sondern sogar kontraindiziert, da diese nachteilige Effekte auf das Wachstum haben könne.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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