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Apothekenreform
BVDAK: ABDA bekommt Quittung für zaudernde, rückwärtsgewandte Politik
Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen will die geplante Apothekenreform „mit aller Macht“ verhindern. Die Schuld dafür, dass der entsprechende Referentenentwurf überhaupt zustande gekommen ist, sieht er aber auch bei der ABDA – und fordert Konsequenzen.
Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) macht für den Referentenentwurf der Apothekenreform auch die ABDA mitverantwortlich: Sie bekomme „die Quittung für ihre zaudernde, rückwärtsgewandte Berufs- und Standespolitik der letzten 20 Jahre, die im Ehren- wie im Hauptamt viel zu unprofessionell und strategielos agiert(e) und der Politik nicht einmal ansatzweise gewachsen ist“. Das sagte der 1. Vorsitzende Stefan Hartmann laut einer Pressemitteilung von diesem Montag. Er forderte, dass die „eingeleitete personelle Erneuerung auf allen Ebenen“ jetzt schnell gehen müsse.
Mit Blick auf den Referentenentwurf kritisierte der BVDAK nicht nur die Art und Weise der Veröffentlichung in einer Tageszeitung ohne vorangegangene Benachrichtigung der Standesorganisation, sondern hat auch Inhaltliches auszusetzen: Die vereinfachten Möglichkeiten zur Gründung von Zweigapotheken und Filialen, die Möglichkeit der Öffnung einer Apotheke ohne Anwesenheit eines Apothekers werden nach seiner Einschätzung die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln nicht stärken.
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Zu den Honorarplänen heißt es in der Pressemitteilung: „Die wirtschaftliche Basis der vollhaftenden Apothekeninhaber wird zerstört, die Versorgungsqualität mit Arzneimitteln wird leichtfertig, aber offenbar bewusst geopfert.“ Das BMG stelle bei der Umverteilung das Fixum in Höhe von neun Euro ab 2026 „groß heraus“, so Hartmann. Er fragt: „Wie viel Hundert Rezeptzeilen soll eine Apotheke beliefern, damit die ‚großzügigen‘ 65 Cent sich im Betriebsergebnis bemerkbar machen? Der im Gegenzug abgesenkte prozentuale Zuschlag wird bei vielen Apotheken größere Einbußen zeigen“.
GKV wird Verhandlungen „aussitzen oder blockieren“
Auch was die ab 2027 geplanten Honorarverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen angeht, so ist sich der BVDAK-Vorsitzende sicher: Sie werden diese „einfach aussitzen oder blockieren“.
Es gelte nun, große Teile des Gesetzes „mit aller Macht“ zu verhindern. „Allen Landes- und Regionalpolitikern ist klarzumachen, wie die Versorgung in der Fläche in gar nicht allzu ferner Zeit aussehen wird.“ Dabei unterstützt der Verband auch mehrtägige Streiks.
Konkreter Sparvorschlag: Kassenzusammenlegung
Zu guter Letzt hat der BVDAK auch noch einen konkreten Sparvorschlag in Form einer Senkung der Anzahl der Krankenkassen: „Bei der Krankenhausreform werden Schwerpunktkliniken gebildet, wo entsprechendes Know-how und praktische Erfahrungen zusammentreffen. Dies als Blaupause auf die Kassen übertragen würde bedeuten: Diejenigen mit den höchsten Verwaltungskosten pro Versicherten werden denjenigen zugeschlagen, die ordentlicher mit dem Geld der Beitragszahler umgehen.“
5 Kommentare
KPMhAvDBEW
von ORgaEIJUzS am 19.06.2024 um 20:50 Uhr
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Jörg Nolten
von Dorf-Apothekerin am 18.06.2024 um 18:49 Uhr
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AW: Jörg Nolten
von Jörg Nolten am 18.06.2024 um 21:20 Uhr
BVDAK
von Jörg Nolten am 18.06.2024 um 13:12 Uhr
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Stefan Hartmann, der nächste ABDA-Präsident?
von Jörg Wemsewitz am 18.06.2024 um 12:31 Uhr
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