Apokix-Umfrage

Pollen: Erhöhter Beratungsaufwand wegen Lieferengpässen

Berlin - 21.06.2024, 10:45 Uhr

Auch in diesem Jahr fühlten sich die Apothekenteams gut auf die Pollensaison vorbereitet. (Foto: DAZ / Schelbert)

Auch in diesem Jahr fühlten sich die Apothekenteams gut auf die Pollensaison vorbereitet. (Foto: DAZ / Schelbert)


Die Nase läuft, die Augen jucken: Wenn die Pollensaison beginnt, wird es für Allergikerinnen und Allergiker unangenehm. Hilfe gibt es in der Apotheke, wenn es nicht gerade einen Engpass gibt. Wie die Apothekenteams damit umgehen und wie sie die Saison erlebt haben und erleben, das zeigt die jüngste Apokix-Umfrage.

Die Pollensaison begann in diesem Jahr sehr früh. Bereits im Februar – es war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen – blühten einige Pflanzen. Die Apotheken sahen sich auf die Pollensaison aber gut vorbereitet. Das geht aus der jüngsten Apokix-Umfrage aus der ersten Hälfte des Monats Juni hervor. Die Lieferengpässe bei einigen Mitteln führten allerdings zu erhöhtem Zeit- und Beratungsaufwand.

Die Nachfrage nach entsprechenden Arzneimitteln war teilweise aber im Vergleich zum Vorjahr eher unterdurchschnittlich. Das sagten 42 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber. 39 Prozent meinten, die Nachfrage sei weitgehend durchschnittlich und 20 Prozent, sie sei überdurchschnittlich gewesen.

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Dabei gibt es bei den unterschiedlichen Produkten große Unterschiede – auch mit Blick auf Lieferengpässe. So berichten 59 Prozent der Befragten deutliche Lieferengpässe bei Bronchodilatatoren, 44 Prozent sagten, die Nachfrage sei im Vergleich gestiegen. Über Lieferengpässe bei Beta-2-Sypathomimetika klagten 47 Prozent der Apothekeninhaberinnen und -inhaber. Gleichzeitig sah aber fast die Hälfte von ihnen eine nahezu unveränderte Nachfrage. Auch bei abschwellenden Mitteln für die Nasenschleimhäute (38 Prozent) und Notfallmedikamenten (32 Prozent) gab es Lieferengpässe.

Lieferengpässe: Patienten verärgert, verunsichert

Gesunken ist die Nachfrage hingegen bei Cromonen. Das sagten 71 Prozent der Befragten. Kaum eine Veränderung gab es bei Calcineurin-Hemmern, wie 73 Prozent angaben.

Die Lieferengpässe wirkten sich auch auf den Beratungsalltag in der Offizin aus. Einen häufig erhöhten Zeitaufwand konstatierten 89 Prozent der befragten Inhaberinnen und Inhaber. Auch Verärgerung, Verunsicherung und Unverständnis der Patientinnen und Patienten wurde häufig erlebt, wie 82 Prozent angaben. Einen häufig erhöhten Abstimmungsbedarf mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sahen genau so viele der Befragten.

Kund*innen besser informiert als früher

Dabei machten die Befragten auch die Erfahrung, dass sich das Verhalten der Patientinnen und Patienten verändert hat. 71 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber gaben an, dass die Kundinnen und Kunden durch Internetrecherche besser informiert seien als vor wenigen Jahren. 68 Prozent haben den Eindruck, dass Patientinnen und Patienten seltener zum Arzt gehen und sich häufiger in der Apotheke beraten lassen.

Gleichzeitig denken aber auch 66 Prozent der Befragten, dass Pollenallergiker ihre Arzneimittel in zunehmendem Maß von Onlineversender beziehen. Dass Kundinnen und Kunden seit der Pandemie verunsichert sind, ob es sich bei ihren Beschwerden um eine Allergie, eine COVID-19-Infektion oder einen anderen Infekt handelt, meinen 37 Prozent der Befragten.

Stimmung bessert sich leicht

Der Apotheken-Konjunkturindex für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steigt von 61,3 Punkten im Mai auf 67,6 im Juni. Auch wenn die Umfrage vom 3. bis zum 17. Juni lief – das Bekanntwerden des Referentenentwurfs am 12. Juni schlägt sich offenbar noch nicht auf die Stimmung aus. Auch bei den Erwartungen für das kommende Jahr lässt sich eine leichte Aufhellung beobachten. Das Barometer steigt von 34 auf 36 Punkte. Eine ausgeglichene Stimmung liegt bei einem Indexwert von 100 vor.


Matthias Köhler, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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