Weltdrogentag 2024

Apotheken vor Ort leisten wertvolle Unterstützung gegen Drogenmissbrauch

Stuttgart - 26.06.2024, 16:45 Uhr

(Foto: eyetronic/AdobeStock)

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Zum heutigen Weltdrogentag weisen verschiedene Institutionen auf die gesundheitlichen Risiken des Konsums von Drogen hin. Pharma Deutschland betont, wie wertvoll die Arbeit der Apotheken vor Ort im Kampf gegen Drogenmissbrauch ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist auf Risiken des Cannabiskonsum hin.

Wie wertvoll die Arbeit ist, die Apotheken im Kampf gegen Drogenmissbrauch leisten, indem sie Patient*innen über die Risiken und Nebenwirkungen potenzieller Suchtmittel aufklären, machte Pharma Deutschland in einer Pressemitteilung zum heutigen Weltdrogentag deutlich. Langfristig könne unkontrollierter Konsum schwerwiegende Folgen haben.

Das zeigen auch die Zahlen: 2023 hat das Bundeskriminalamt 2227 drogenbedingte Todesfälle in Deutschland registriert. Das sind in etwa doppelt so viele wie vor zehn Jahren, wie der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen in einer Pressemitteilung von Ende Mai informierte. Bei einer großen Mehrzahl der Verstorbenen sei dabei ein Mischkonsum von illegalen Substanzen festgestellt worden.

Und auch kommt es häufig zu stationären Behandlungen. Laut Statistischem Bundesamt sind 2022 rund 17.200 Menschen aufgrund illegalen Drogenkonsums stationär behandelt worden, das waren 81 Prozent als 2002.

BZgA weist auf Risiko des Cannabiskonsum hin

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen weisen in ihrer Pressemitteilung zum Weltdrogentag vor allem junge Erwachsene auf die Risiken des Cannabiskonsum hin.

Aktuelle Studiendaten des BZgA zeigten, dass sich der Anteil 18- bis 25-Jähriger, die Cannabis schon einmal ausprobiert haben, zwischen 2015 und 2021 erhöht hat. Wie sich die regulierte Freigabe von Cannabis im April 2024 auf den Konsum auswirke, sei noch nicht ablesbar. Unter jungen Erwachsenen haben bereits 50 Prozent der Befragten Cannabis konsumiert, 8 Prozent regelmäßig. Bei den 12- bis 17-Jährigen lag der Anteil bei 8,3 Prozent, davon 1,3 Prozent regelmäßig. Junge Erwachsene sind dabei laut Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA, deutlich gefährdeter als ältere, denn in der Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter finden im Gehirn wichtige Reifungs- und Umbauprozesse statt.

Prävention als Schlüssel

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, weist laut Pressemitteilung unter anderem darauf hin, dass es gut sei, dass die Mehrheit der Jugendlichen bewusst nicht regelmäßig Cannabis konsumiert. Zum Schutz gehöre auch dazu, dass endlich offener an Schulen und Orten, wo Jugendliche seien, über Drogen und deren Konsum gesprochen werden könne.

Auch Pharma Deutschland sieht den Schlüssel im Kampf gegen Drogenmissbrauch vor allem in Präventionsprogrammen und fordert mehr Gesundheitskompetenz und -bildung in Schulen. Auch Apotheken vor Ort könnten mit individueller Beratung und Aufklärung helfen. Mit Blick auf den legalen Cannabiskonsum fordert der Verband verstärkte Investitionen in Prävention und Behandlung.


Julia Stützle, Apothekerin und Volontärin


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