Was ist zu tun bei Kleiderlausbefall?
Gegen den Juckreiz helfen lokal oder oral eingenommene Antihistaminika (z. B. Cetirizin Abz Tabletten, Fenistil® Gel). Bei Hautirritationen kommen je nach Intensität und möglichen Sekundärinfektionen Antiseptika und/oder topische Glucocorticoide zum Einsatz (z. B. Octenisept® Lösung, Soventol® Hydrocortisonacetat Creme). Um der Kleiderlaus Herr zu werden, reicht bei leichtem Befall das tägliche Wechseln und Waschen der Kleidungsstücke, Bettwäsche, Handtücher etc. bei 60°C aus. Alternativ können die Kleidungsstücke mit Kontaktinsektiziden wie mosquito® Läuse- & Insekten-Umgebungsspray desinfiziert werden. Ebenso können befallene Textilien für mindestens vier Wochen in Plastik gelagert, über 24 Stunden eingefroren oder eine halbe bis eine ganze Stunde einer trockenen Hitze von 60 bis 65°C ausgesetzt werden. Besonders stark verlauste Textilien müssen verbrannt werden und betroffene Unterkünfte von einem professionellen Schädlingsbekämpfungsbetrieb gesäubert werden.
Kleiderläuse gehen in der Regel nicht von Textilien auf den menschlichen Körper über. Sollte sich eine Kleiderlaus bei sehr starkem Befall doch in die Haare verirren, können neurotoxische (z. B. Permethrin wie in Infectopedicul® Lösung), physikalische (z. B. Dimeticon wie in Nyda® Läusespray) oder pflanzliche (z. B. Neem-Extrakt wie in Licener®) Pedikulozide zur Bekämpfung angewandt werden. Die beiden letzteren legen sich wie ein Film über die Läuse und Nissen und blockieren deren Atemsystem, wodurch die Läuse und Nissen ersticken. In Deutschland erhältliche Pedikulozide werden für die Behandlung von Kopfläusen zugelassen – getestet werden sie üblicherweise aber an Kleiderläusen, da sich diese im Labor besser halten lassen als Kopfläuse. Daraus ergibt sich, dass im Handel befindliche Pedikulozide, wenn auch für Kopfläuse ausgelobt, so doch auch gegen Kleiderläuse wirksam sind. Um die Kleiderlaus erfolgreich zu bekämpfen, muss die Entwicklungszeit bei der Behandlung berücksichtigt und nach etwa sieben Tagen erneut therapiert werden. Bei Therapieversagen kann ein Versuch mit oralem Ivermectin im Off-Label-Use erfolgen [5].
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