Stellungsnahme zum Gesundes-Herz-Gesetz

BPhD begrüßt geplante Ausweitung der pDL

Berlin - 08.07.2024, 12:30 Uhr

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden. (Foto: BPhD)

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden. (Foto: BPhD)


Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden Deutschlands unterstützt die Vorhaben, das Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen auszuweiten. Er sieht darin eine echte Chance für Apotheken und Patient*innen. Doch auch für den BPhD bleibt die Honorierung der Knackpunkt.

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden Deutschland (BPhD) begrüßt die im Referentenentwurf für ein Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) geplante Ausweitung pharmazeutischer Dienstleistungen. Insbesondere bei der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen könnten die Apotheken einen wichtigen Beitrag leisten. Der BPhD zeigt sich in einer Pressemitteilung vom heutigen Montag erfreut, dass die Apotheken „als essenzieller Bestandteil von Präventionsstrategien erkannt wurden.“ 

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Dass die Bundesapothekerkammer standardisierte Arbeitsabläufe zu den pDL erstellen soll, unterstützt der BPhD ebenfalls, erinnert jedoch daran, dass es wichtig sei, den bürokratischen Zusatzaufwand möglichst zu minimieren.

Auch den im Referentenentwurf für ein Apotheken-Reformgesetz enthaltenen Ausbau des Impfangebots werten die Studierenden positiv. Kritisch sieht der Verband hingegen die Pläne, für pDL vorgesehene Zuschläge zur Erhöhung der Nacht- und Notdienstpauschalen umzuwidmen. Das widerspreche der fokussierten Entwicklung des Apotheker*innenberufs „hin zu mehr heilberuflichen Tätigkeiten“. Hier sieht der BPhD noch Abstimmungs- und Korrekturbedarf im Vorfeld der Abstimmung zum Apotheken-Reformgesetz. Schließlich sei „eine angemessene Honorierung essenziell“, wenn zusätzliche pDL tatsächlich umgesetzt werden sollen.

Ausweitung gefordert

Der BPhD hält auch weitere als die aktuell im GHG-Entwurf geplanten Schnelltestungen in Apotheken für möglich. Er empfiehlt, beispielsweise STI-Tests, nichtinvasive Allergietestungen und Urin-Test anzubieten. Für die Förderung der Adhärenz müssten auch Schulungen für die Anwendung von Insulin- und Heparinpens von Apotheken angeboten werden können.

Anpassung der Ausbildung

Um Apotheker*innen für das erweiterte Leistungsspektrum ausreichend zu qualifizieren, sei eine schnellstmögliche Anpassung der Inhalte des Pharmaziestudiums notwendig. Deshalb fordert der BPhD die „sofortige Schaffung und Besetzung der Lehrstühle für die Fächer Pharmakologie und insbesondere Klinische Pharmazie an allen Studienstandorten.“ Bereits im Grundstudium müsse ein eigenes Fach für klinisch-pharmazeutische Grundlagen angeboten werden.

Darüber hinaus hält der BPhD eine engere interdisziplinäre Kooperation zwischen Ärzteschaft und Apotheken für wünschenswert: „Diese Chance zur Erhöhung der Qualität und Effektivität des Gesundheitssystems muss schon im Studium gesehen und gefördert werden.“


Deutsche Apotheker Zeitung
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3 Kommentare

PDL ja, aber nur gut bezahlt!

von Andreas Grünebaum am 08.07.2024 um 18:22 Uhr

Gerade war bei uns Zuhause der Schornsteinfeger für den Kaminofen im Keller. Besuch dauerte inklusive Begehung ca. 10 Minuten. Abgerechnet wurden 34 Euro Netto. Das ist auch nicht verwunderlich, da neben den Lohnkosten eben auch die Allgemeinkosten eines Betriebes, sowie der Gewinnzuschlag enthalten sein müssen. Daran hapert es bei den PDLs, wenn diese nur “kostendeckend” kalkuliert werden. Von Kostendeckung kann der Inhaber und seine Familie nicht leben!

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Fachwechsel jetzt

von Rolf Pfiffer am 08.07.2024 um 12:55 Uhr

Ich kann nur jedem im BPhD raten, jetzt ganz schnell noch einen Fachwechsel zu machen. BWL, Jura, im Zweifel sogar Lehramt oder Medizin. Aber lasst das mit der Pharmazie.

Bis ihr fertig seid, kämpft ihr mit Biologen und Chemikern um die Jobs. Der Heilberuf Apotheker ist nichts mehr Wert.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Fachwechsel jetzt

von Stefan Siebert am 08.07.2024 um 13:05 Uhr

Besser noch, Studium abbrechen, in die Partei (welche auch immer) eintreten,
Funktionär werden, Kohle kassieren und genauso viel Müll verzapfen, wie beim Bund für Pharmaziestudenten.
PDL als sinnvoll zu erachten, bei den aktuellen Bedingungen, sagt viel über unseren Nachwuchs aus. OMG.

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