Neuer Einlöseweg

Barmer integriert E-Rezept-Funktion in Versicherten-App

Berlin - 17.07.2024, 12:00 Uhr

(Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)

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Nachdem bereits die Techniker Krankenkasse (TK) und die AOKen eigene E-Rezept-Funktionen in ihre Versicherten-Apps eingebaut haben, zieht nun auch die Barmer nach: Mit einer eigenen Einlösefunktion will sie die „eCare-App“ zur „zentralen Gesundheitsplattform“ ausbauen.

Auch die Barmer bietet ihren Versicherten jetzt einen eigenen Einlöseweg für E-Rezepte. Die Krankenkasse informierte am Dienstag in einer Pressemitteilung darüber, dass ab sofort das Einlösen über die „eCare-App“ für die elektronische Patientenakte (ePA) möglich sei.

Der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub sieht darin einen wichtigen Schritt, um die App zur „zentralen Gesundheitsplattform“ auszubauen: „Die eCare-App bekommt mit der Möglichkeit zum Einlösen von E-Rezepten eine weitere zentrale Funktion. Dies ist wichtig, da im kommenden Jahr die elektronische Patientenakte für alle startet. Deren Erfolg steht und fällt mit ihrem praktischen Nutzen.“

Über die neue Funktion in der eCare-App könnten die Nutzer*innen eine Apotheke in ihrer Nähe aussuchen, in der sie die verschriebenen Arzneimittel abholen können – alternativ könnten sie sich auch aus der Apotheke beliefern lassen.

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Straub sieht die Barmer in einer „Vorreiterrolle“ beim Thema Arzneimitteltherapiesicherheit. Als bisher einzige Krankenkasse in Deutschland biete sie ihren Versicherten eine „strukturierte Behandlungshistorie in der elektronischen Patientenakte“ an, die einen Überblick über die Verschreibungen der vergangenen drei Jahre ermöglicht.

Bereits Ende Mai hatte die TK die Zulassung für die E-Rezept-Funktion in ihrer Versicherten-App erhalten. Seit Anfang Juli bieten auch die AOKen eine Einlösefunktion für E-Rezepte in ihrer Versicherten-App.

Die Kassen versprechen sich von der geplanten Einführung der „ePA für alle“ zum Jahresbeginn eine wachsende Bedeutung der kasseneigenen Einlösewege für E-Rezepte. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie wollen 71 Prozent der Versicherten die ePA zukünftig nutzen – bisher nutzt sie gerade mal knapp 1 Prozent.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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