Parfümeriekette besinnt sich auf Kerngeschäft

Douglas verkauft Online-Apotheke Disapo

17.07.2024, 13:45 Uhr

Zurück zum Kerngeschäft: Die Parfümeriekette Douglas trennt sich nach zwei Jahren wieder vom Arzneimittelversender Disapo. (Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Zurück zum Kerngeschäft: Die Parfümeriekette Douglas trennt sich nach zwei Jahren wieder vom Arzneimittelversender Disapo. (Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer)


Die Parfümeriekette Douglas besinnt sich auf ihre Kernaktivitäten und verkauft den vor knapp zweieinhalb Jahren erworbenen Arzneimittelversender Disapo wieder. Käufer ist die niederländische MYA Health, der Deal soll bis Ende Juli abgeschlossen sein. Douglas erwartet sich dadurch eine Verbesserung der Profitabilität.

Seit Sander van der Laan im November 2022 Tina Müller als Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Parfümeriekette Douglas abgelöst hatte, gab es immer wieder Spekulationen, welche Zukunft der im Februar 2022 erworbene niederländische Arzneimittelversender Disapo in dem Konzern hat. Van der Laan soll von dem Engagement nicht überzeugt gewesen sein, zudem hatte Douglas mitgeteilt, verschiedene strategische Optionen für das Online-Apothekengeschäft zu prüfen.

Nun ist es klar: Wie Douglas in einer Presseinformation mitteilte, wurde am 16. Juli mit der niederländischen Gesellschaft MYA Health B.V. ein Kaufvertrag für Disapo unterzeichnet. Die Transaktion soll voraussichtlich Ende Juli 2024 abgeschlossen sein. Die Douglas Group erwartet sich dadurch nach eigenen Angaben eine Verbesserung der Profitabilität.

Der Konzern hatte Disapo im Rahmen der damaligen Strategie übernommen, in den Apothekenmarkt einzutreten und Beauty und Gesundheit zusammenzuführen. Der Kaufpreis soll im mittleren zweistelligen Millionenbereich gelegen haben. Nach den damaligen Vorstellungen Müllers wollte sich Douglas dadurch ein neues Wachstumsfeld erschließen.

Konzentration auf „Premium Beauty“

Nun also die 180-Grad-Wende. Nach Unternehmensangaben hat sich Douglas Anfang 2023 entschlossen, mit seiner neuen Wachstumsstrategie „Let it Bloom - Douglas 2026“ den Fokus mittels stationärer Geschäfte und Online-Shops wieder auf das „robuste und stark wachsende Kerngeschäft Premium-Beauty“ zu legen. Disapo fand in diesem Konzept offensichtlich keinen Platz mehr.

Der Onlineversender beschäftigt laut Douglas derzeit rund 90 Mitarbeiter. Der Verkauf habe „zum jetzigen Zeitpunkt“ keine Auswirkungen auf die Beschäftigten und den Geschäftsbetrieb. Der Käufer MYA Health werde alle Anteile und Aktivitäten von Disapo übernehmen.

Disapo hat seinen Hauptsitz im niederländischen Heerlen. Vom Logistikzentrum in der Nähe von Aachen aus versendet das Unternehmen rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente sowie Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel.

MYA Health mit Sitz in Amsterdam betreibt den Angaben zufolge eine mobile App mit Serviceangeboten zu Rezepten und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Das Unternehmen sei 2021 von Christian-Alexander Vry und Daniel Lewinski gegründet worden und werde von einer Reihe von Investoren unterstützt, darunter Fiege Logistics.

Erhöhung der Umsatzprognose

Zusätzlich teilte Douglas mit, die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr (1. Oktober - 30. September.) nach einer „anhaltend positiven Geschäftsentwicklung“ von bisher 7 Prozent auf rund 8,5 Prozent anzuheben. Gleichzeitig sei das Unternehmen auf einem guten Weg, seine mittelfristige Ergebnisprognose mit einer erwarteten bereinigten EBITDA-Marge von rund 18,5 Prozent zu erreichen – nach 17,7 Prozent im Vorjahr. Vorläufigen Zahlen zufolge stieg der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten (Oktober 2023 - Juni 2024) um 8,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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