Wundheilung nach dem Vorbild der Natur

Neu: ilon WundXtra Salbe

17.07.2024, 09:15 Uhr

Mit Fichtenharz trägt die neue ilon® WundXtra Salbe zur Wundheilung bei. (Foto: Cesra Arzneimittel)

Mit Fichtenharz trägt die neue ilon® WundXtra Salbe zur Wundheilung bei. (Foto: Cesra Arzneimittel)


Das Harz der Fichte schließt verletzte Stellen der Baumrinde und schützt sie vor Parasiten. Auf der menschlichen Haut soll die auf der Basis von Fichtenharz entwickelte ilon WundXtra Salbe, die im August auf den Markt kommt, eine Schutzbarriere bilden, für ein feuchtes Wundmilieu sorgen und das Infektionsrisiko verringern.

Wozu bilden Nadelbäume Harz? Sie scheiden die wohlriechende Substanz ab, um Verletzungen in der Rinde zu verschließen und den Baum vor Fraß und Parasiten zu schützen. Traditionell wird Baumharz auch bei Hautleiden eingesetzt, da es schmerzlindernde, antibakterielle und wundheilungsfördernde Eigenschaften besitzt. 

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In der neuen ilon® WundXtra Salbe ist das weißgelbe Harz der nordischen Fichte als Wirkstoff verarbeitet. Es wird laut dem Hersteller Cesra in Finnisch-Lappland schonend gesammelt, ohne den Baum zu verletzen. Die Salbengrundlage besteht aus weißer Vaseline und Wachsen.

Wie ein Pflaster auf der Wunde

Die Fichtenharz-Salbe bildet einen wasserunlöslichen Film, der sich wie ein Pflaster auf die Wunde legt und diese okklusiv abdeckt. So heilt die Wunde feucht und ohne Schorfbildung - laut Leitlinien der Standard in der Wundbehandlung. Eine feuchte Wundheilung beschleunigt die Reepithelialisierung, minimiert die Narbenbildung und reduziert Entzündungen und Nekrosen. Resinsäuren im Harz senken den pH-Wert in der Wunde und hemmen die Entstehung eines Biofilms, der die Hauptursache für Wundheilungsstörungen bei chronischen Wunden ist. Harzsäuren wirken außerdem bakteriostatisch, indem sie das Wachstum von Bakterien und Hefen hemmen.

Wundheilung klinisch bestätigt

Angewandt werden kann die Salbe bei akuten Schnitt- und Schürfwunden, Blasen, bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand, bei chirurgischen Wunden sowie bei schlecht heilenden, chronischen Wunden. Im Vergleich mit dem Antiseptikum Octenidin erwies sich die Fichtenharz-Salbe in einer Beobachtungsstudie als gleichwertig1: Diabetische Fußgeschwüre wurden im Rahmen der Studie randomisiert 145 Tage lang behandelt (Verbandswechsel alle 1-3 Tage). In der Harzsalbe-Gruppe führte dies bei 47 % der Probanden zu einer vollständigen Heilung, in der Octenidin-Gruppe bei 31 %. Die Salbe wurde gut vertragen, Allergien traten nicht auf1. Bei schweren Druckgeschwüren mit und ohne Infektion war die Harzsalbe signifikant effektiver als eine Hydrokolloid-Wundauflage. Nach sechs Monaten heilte das Ulcus in der Harzsalbe-Gruppe bei 94 % vollständig ab; in der Hydrokolloid-Gruppe bei 36 %2.

In einer Fallstudie mit einem komplizierten Fußgeschwür bei einer achtzigjährigen Frau war das Ulcus nach sieben Monaten Behandlung unter Anwendung der Harzsalbe (1-mal täglich) vollständig geheilt. Eine infizierte Wunde bei einem 63-jährigen Mann nach Operation der Tibialis posterior-Sehne war nach 70 Tagen Behandlung (1-mal täglich) vollständig geheilt, die Infektion war abgeklungen. 

ilon® WundXtra Salbe mit 10 % gereinigtem Fichtenharz

Das Medizinprodukt ilon® WundXtra Salbe enthält 10 % gereinigtes Fichtenharz, das in einem patentierten Verfahren aufbereitet wurde. Die Reinheit, Zusammensetzung und Wirkung wird bei jedem Batch geprüft. Vor der Anwendung wird die Wunde ggf. desinfiziert, die Wundsalbe 1- 2-mal täglich aufgetragen und bei Bedarf abgedeckt. Die Salbe färbt nicht ab, hat eine angenehme Textur und ist nach Anbruch 12 Monate haltbar. Für Schwangere, Stillende und Kinder liegen keine wissenschaftlichen Daten vor. Verfügbar ist die Tube Cesra zufolge mit 20 Gramm Inhalt ab 1. August.

Quelle
Pressekonferenz „Plant up your health“, 03.-04.07.2024 in Kloster Holzen bei Augsburg, veranstaltet von Cesra
1 Korzon-Burakowska et al: J Clin Exp Dermatol Res 2017; 8:6
2 Sipponen et al: Br J Dermatol 2008; 158(5)  


Dr. Christine Reinecke


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