Protest gegen Apothekenreform

Demos in Dresden und Erfurt am 28. August

Berlin - 23.07.2024, 15:15 Uhr

Apothekenprotest im November vergangenen Jahres in Dresden. (Foto: SAV)

Apothekenprotest im November vergangenen Jahres in Dresden. (Foto: SAV)


Bald wird in Thüringen und Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Die Apothekenteams in den Bundesländern nutzen die Gunst der Stunde und werden am 28. August in Erfurt und Dresden auf die Straße gehen, um gegen die Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu demonstrieren – die ABDA-Spitze wird allerdings nicht dabei sein.

In Erfurt und Dresden gehen die Apothekenteams am 28. August auf die Straße, um auf die Gefahren der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Apothekenreform aufmerksam zu machen. Aufgerufen haben der Thüringer Apothekerverband (ThAV) und der Sächsische Apothekerverband (SAV).

Es werde eine Veranstaltung an zwei Standorten sein, bestätigte ThAV-Geschäftsführer Alexander Schneeberg gegenüber der DAZ. Weitere Länder seien angefragt, Details wie die Rednerliste würden derzeit geklärt.

Der Termin ist nicht zufällig gewählt. Laut Zeitplan soll eine Woche vorher der Gesetzentwurf für das Apotheken-Reformgesetz vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Und: Nur wenige Tage später, am 1. September, wird in beiden Bundesländern ein neuer Landtag gewählt. Man wolle „unmittelbar vor der Wahl einen Akzent setzen und auf den Irrsinn der Apothekenreform aufmerksam machen“, heißt es vom ThAV. Der eingeschlagene Weg sei der falsche und gefährde letztlich die Patientenversorgung.

Hessen schickt Shuttlebusse

Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Protestaufrufe der ThAV und SAV. „Wir stehen da ohne Wenn und Aber solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Thüringen und Sachsen zusammen und unterstützen sie mit allen Kräften“, erklärte der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth in einer Pressemitteilung vom Dienstag.

Der Verband stellt dafür eigens kostenlose Shuttlebusse zur Verfügung, die Teilnehmer aus mehreren hessischen Städten nach Erfurt bringen sollen. Zu erneuten Apothekenschließungen in Hessen wird gleichzeitig „ausdrücklich“ nicht aufgerufen.

In Hessen hatten bereits Ende Juni die Apothekenteams in Frankfurt am Main ihrem Unmut Luft gemacht. Der HAV-Vorsitzende Seyfarth hatte damals betont, dass das letzte Wort bei der Apothekenreform noch nicht gesprochen sei.

Termingründe: ABDA-Spitze nicht dabei

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte bereits in einem Livetalk Anfang Juli Kundgebungen in den Bundesländern, in denen Landtagswahlen stattfinden werden, angekündigt. Dort sei die „Sensibilität der Politiker extrem hoch“, so Overwiening.

Aber weder in Erfurt noch in Dresden wird die ABDA-Spitze vertreten sein, wie ein Sprecher der Standesvertretung auf Nachfrage der DAZ mitteilte. An dem Tag finde eine wichtige Sitzung des ABDA-Gesamtvorstands in Berlin statt, die sich nicht habe verschieben lassen.

Noch am 20. Juni hatte Overwiening in einer Videobotschaft betont, dass zu dem Zeitpunkt eine Protestwelle „kontraproduktiv“ sei und auf Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern gesetzt werden müsse. Eine zukünftige Eskalation wollte sie aber nicht ausschließen.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Demo Erfurt und Dresden

von pille62 am 24.07.2024 um 12:52 Uhr

..... So sieht also die Unterstützung des ABDA-Vorstandes
für ihr Fußvolk aus, sich lieber nicht mit Ihnen zeigen lassen.
Hat Herr Lauterbach Ihnen gedroht, das man nicht mehr mit Ihnen reden wird, wenn Sie in dieser Form öffentlich Auftreten.?
Einfach nur erb.......!

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