Scanacs und AZ Nord

Direktabrechnungs-Lösung für alle Apotheken ab Oktober

Berlin - 24.07.2024, 13:45 Uhr

(Foto: Schelbert)

(Foto: Schelbert)


Ab Oktober bieten der Plattformbetreiber für Direktabrechnungen Scanacs und das Abrechnungszentrum Nord (AZ Nord) ihr Kombi-Abrechnungsmodell für elektronische und Papierrezepte an. Anmelden kann man sich schon jetzt.

Anfang Mai hatten sie es bereits angekündigt: Der Direktabrechner Scanacs direct GmbH und das Abrechnungszentrum Nord GmbH (AZ Nord) haben sich zusammengetan, um Apotheken aus einer Hand beide Arten der Abrechnung mit den Krankenkassen anzubieten. Und zwar unabhängig vom genutzten Warenwirtschaftsanbieter. E-Rezepte werden direkt über die Scanacs-Plattform abgerechnet, Papierrezepte gehen gebündelt über das AZ Nord.

Nun sind die technischen Vorbereitungen abgeschlossen und es wird konkreter: In einer Pressemitteilung von diesem Mittwoch heißt es, die gemeinsame Direktabrechnungs-Lösung „Combi Direct“ starte sofort. Voraussetzung sei, dass das AZ Nord als Rezeptabrechner in der Warenwirtschaft der Apotheke angebunden ist. Ob die Abrechnungsdaten eigenständig durch die Apotheke über die Scanacs-Plattform oder als Sammelabrechnung durch das Rechenzentrum abgerechnet werden, regele eine eigens dafür entwickelte technische Lösung.

Sonderkonditionen zum Marktstart

Der Wechsel soll ab dem Abrechnungsmonat Oktober möglich sein. Aber schon jetzt lässt sich die Dienstleistung buchen – bis zum 31. August zu Sonderkonditionen. Wer das Angebot zum Marktstart nutzt, zahlt im ersten Monat nichts für die E-Rezept-Abrechnung über das Scanacs-Portal. Danach sind es 10 Cent je E-Rezept. Anlässlich des „Launch Deal“ beträgt die monatliche Grundgebühr zudem 60 statt 99 Euro. Grundsätzlich sieht das Preismodell von Combi Direkt vor, dass Apotheken eine monatliche Grundgebühr, die Abholung der Papierrezepte sowie eine transaktionsbezogene Gebühr je abgerechnete Verordnung zahlen. Dabei ist die Gebühr unabhängig vom Rezeptwert.

Bessere Liquidität, höhere Retaxsicherheit

Wie es weiter in der Mitteilung heißt, werden über die Scanacs-Plattform ausschließlich E-Rezepte verarbeitet, die gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung in eigenem Namen und auf eigene Rechnung der Apotheke abgerechnet werden. Die Forderungen richten sich direkt an die Krankenkassen bzw. pharmazeutischen Unternehmen und werden von diesen unmittelbar auf das Apotheken-Geschäftskonto erstattet. Versprochen werden beschleunigte Erstattungsprozesse. 

Ein weiterer Vorteil soll die erhöhte Retaxsicherheit sein: Scanacs prüft die E-Rezepte in erweiterter Form, dabei würden von Anfang an auch rahmenvertragliche Besonderheiten und bundeslandspezifische Vereinbarungen berücksichtigt. Im Scanacs-Portal gibt es dann einen Hinweis, wenn es eine Retaxgefahr geben könnte und eine Ergänzung oder Anpassung möglich ist.

Die Papierrezepte werden durch das AZ Nord in Vertretung für die Apotheke abgerechnet. Dazu arbeitet der Dienstleister mit den Abrechnungszentren AVC DICK und ARZW zusammen. Die Auszahlungen durch die Kostenträger erfolgen durch das AZ Nord auf das Geschäftskonto der Apotheke.

Der Echtzeit-Abrechnung einen Schritt näher

Scanacs-Geschäftsführer Frank Böhme spricht vom „nächsten Meilenstein“: Die enge Zusammenarbeit mit Rechenzentren, pharmazeutischen Herstellern und Krankenkassen habe diesen Fortschritt ermöglicht. „So kommen wir unserer Vision einer beschleunigten Echtzeit-Abrechnung einen großen Schritt näher.“

Für Michael Irmer, Geschäftsführer der AZ Nord GmbH, ist es schlicht notwendig, dass angesichts der immer weiter steigenden Zahl von E-Rezepten Abrechnungsprozesse modernisiert werden. „Daher unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partnern aktiv die Direktabrechnung. Dabei profitieren alle Beteiligten – vor allem Apotheken – davon, dass sich jeder Dienstleister auf seine Kernkompetenzen fokussieren kann.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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