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Umfrage zur „Light-Apotheke“
Mehrheit der PTA sind nicht bereit, Apotheken zu leiten
Der Bundesverband PTA hat im Juni eine Umfrage unter den Apothekenteams zur geplanten Apotheke ohne approbiertes Personal gestartet. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa zwei Drittel der befragten PTA die Pläne grundlegend ablehnen. Allerdings wünschen sich fast genauso viele mehr Verantwortung in ihrem Beruf.
Ob PTA bereit und willens sind, Apotheken ohne Anwesenheit von Apotheker*innen zu betreiben, sollte eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands PTA (BVpta) klären. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass dies bei einer großen Mehrheit der Befragten nicht der Fall ist.
Von den insgesamt 1.584 befragten PTA sprachen sich 67,8 Prozent gegen die Einführung von „Light-Apotheken“ aus, 24,9 Prozent waren unentschlossen, lediglich 7,1 Prozent sprachen sich für die Einführung aus. Was genau unter der „Light-Apotheke“ zu verstehen ist, wurde allerdings nicht klar formuliert.
69,5 Prozent der befragten PTA können sich jedoch vorstellen, mehr Eigenverantwortung in ihrem Beruf zu übernehmen, 8,5 Prozent sind diesbezüglich unsicher, 21,9 Prozent lehnen das hingegen ab.
44,6 Prozent der teilnehmenden PTA würden eine Filialapotheke ohne Anwesenheit eines Approbierten leiten, sofern damit eine bessere Vergütung für sie einherginge – lediglich 0,3 Prozent würden dies auch ohne bessere Vergütung machen. 55 Prozent lehnen es grundlegend ab, eine Filiale zu leiten.
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Auf die Frage, ob man ausreichend für eine mögliche Leitungsposition vorbereitet sei, antworteten 18,6 Prozent mit „Ja“, 8,8 Prozent waren diesbezüglich unentschlossen. 72,6 Prozent sehen sich nicht entsprechend vorbereitet, um diese Verantwortung zu übernehmen.
Lauterbach: Es geht nicht um „Leitung“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betont allerdings immer wieder, dass im Rahmen der geplanten Apothekenreform keineswegs beabsichtigt sei, Apotheken von PTA leiten zu lassen. Ziel sei vielmehr, die zeitweilige Öffnung von Filialapotheken und deren Betrieb ohne Anwesenheit von Apotheker*innen zu ermöglichen – mit „telepharmazeutischer“ Unterstützung durch Approbierte, versteht sich.
Die Umfrage des BVpta zeigt weiterhin, dass eine Mehrheit der PTA bereit ist, sich weiterzubilden, um zukünftig einer Filiale leiten zu können (59,6 Prozent). 13,2 Prozent sind unsicher, 27,2 Prozent lehnen zusätzliche Weiterbildungen zu diesem Zweck ab.
Fehlgeleitete Pläne
Für die BVpta-Vorsitzende Anja Zierath zeigen die Ergebnisse deutlich, dass die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Apothekenreform völlig fehlgeleitet sind: „Auch der Minister muss irgendwann zur Kenntnis nehmen, dass jahrzehntelanges Sparen auf Kosten der Apothekenmitarbeiter:innen an seine Grenzen stößt. Wir sind jedenfalls nicht bereit, für die Sparpolitik den Kopf hinzuhalten. Das Apothekenreformgesetz verdient diesen Namen nicht, das ist keine Reform.“
2 Kommentare
Jeder liest die Zahlen durch seine Brille ...
von Reinhard Herzog am 24.07.2024 um 13:23 Uhr
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Wie soll es weitergehen für PTAs!
von Ulrich Ströh am 24.07.2024 um 11:55 Uhr
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