POISE, die ursprüngliche Zulassungsstudie
Sicherheit und Wirksamkeit von Obeticholsäure wurden in einer doppelblinden placebokontrollierten Phase-III-Studie an 217 Erwachsenen mit primärer biliärer Cholangitis geprüft. Die Teilnehmer waren zuvor über mindestens ein Jahr mit unzureichendem Erfolg mit Ursodesoxycholsäure behandelt worden oder konnten dieses Standardtherapeutikum aus Verträglichkeitsgründen nicht weiter einnehmen. Die Behandlung erfolgte alternativ mit Obeticholsäure oder Placebo, 93% der Patienten erhielten zusätzlich Ursodesoxycholsäure. Primärer Wirksamkeits-Endpunkt war die Anzahl von Patienten, deren Hepatotoxizitäts-Marker Bilirubin und alkalische Phosphatase (ALP) sich nach einem Behandlungsjahr unter Obeticholsäure normalisierten. Der ALP-Wert sollte unterhalb des 1,67-Fachen des oberen Grenzwerts liegen, wobei ein Rückgang von mindestens 15% gefordert wurde.
Obeticholsäure erwies sich bezüglich dieser Surrogat-Parameter als signifikant besser wirksam als Placebo (p < 0,001). Die Verbesserungen zeigten sich bereits im ersten Behandlungsmonat und blieben während der gesamten Beobachtungszeit konstant. In der Gruppe mit 10 mg Obeticholsäure erreichten 47% den kombinierten Endpunkt, in der Gruppe mit 5 bis 10 mg waren es 46%, in der Placebo-Gruppe 10%. Die ALP-Spiegel sanken in den Verum-Gruppen um 130 bzw. 113 U/l, im Placebo-Arm lediglich um 14 U/l (p < 0,001 für beide Vergleiche). Die Bilirubinspiegel waren unter 10 bzw. 5 bis 10 mg Obeticholsäure um 0,05 bzw. 0,02 mg/dl reduziert, während sie in der Placebo-Gruppe um 0,12 mg/dl anstiegen (p < 0,001 für beide Vergleiche).
Bezüglich der nicht-invasiven Ermittlung des Fibrose-Status konnte dagegen kein Unterschied zwischen Verum und Placebo festgestellt werden. Bei 68 bzw. 56% der mit 10 bzw. 5 bis 10 mg Obeticholsäure Behandelten kam es zu einem Pruritus, der entsprechende Wert für die Placebo-Gruppe lag bei 38%.
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