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Mecklenburg-Vorpommern
Sozialministerin Drese will sich für Apotheken einsetzen
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hält nichts von Doppelstrukturen in der Notfallversorgung. Das erklärte sie anlässlich eines Besuchs in einer Apotheke in Vellahn.
Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, ist derzeit auf Sommertour in ihrem Bundesland. Zwischen Besuchen bei Suchtberatungsstellen, Nachbarschaftszentren, der Uniklinik Rostock und einem Segler-Verein fand die Sozialdemokratin diesen Mittwoch auch Gelegenheit, in einer Apotheke vorbeizuschauen. Ihr Parteikollege, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, hat derzeit schließlich einige offene Reformbaustellen, die Apotheken betreffen. Und wie das Ministerium in Schwerin in einer Pressemitteilung betont, ist für Drese der enge politische Austausch mit den Apotheken „von großer Bedeutung“.
So besuchte die Ministerin im knapp 3.000 Einwohner zählenden Ort Vellahn (Landkreis Ludwigslust-Parchim) die Adler Apotheke von Philipp Aude. Im Gespräch mit dem 29-jährigen Apotheker sprach sich Drese für die Stärkung der Apotheken, insbesondere im ländlichen Raum, aus. „Für viele Menschen ist die Apotheke eine wichtige Versorgungs- und Beratungseinrichtung. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, um den Erhalt von Apotheken in der Fläche zu sichern“, betonte die Ministerin.
Interessen eines dünnbesiedelten Flächenlandes einbringen!
Was die anstehende Apothekenreform betrifft, hob Drese hervor, dass diese natürlich auch die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in Mecklenburg-Vorpommern betreffe: „Wir müssen uns die Herausforderungen als dünnbesiedeltes Flächenland genau anschauen und unsere Interessen mit Nachdruck einbringen“.
Angesichts der anhaltenden Kritik aus der Apothekerschaft an der „Apotheke ohne Apotheker*in“ unterstrich die SPD-Ministerin: „Eine Apotheke kann nur mit hochqualifizierten Fachpersonal geführt werden. Das Prinzip der persönlichen Leitung und Verantwortung des Apothekers bzw. der Apothekerin muss erhalten bleiben.“
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Zudem sprach sich Drese gegen die Schaffung von Doppelstrukturen im Nacht- und Notdienst aus: „Durch das geplante Gesetz zur Reform der Notfallversorgung soll die ärztliche und apothekerliche Versorgung besser verzahnt werden. Wichtig ist es aber, Doppelstrukturen zu vermeiden. Das können wir uns angesichts des Fachkräftemangels nicht leisten.“ Die Apothekerschaft hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass bei den geplanten neuen Versorgungsverträgen für notdienstversorgende Apotheken, die sogar eine Zweit-Offizin auf dem Notdienstgelände vorsehen können, nicht berücksichtigt sei, dass es bereits einen apothekerlichen Notdienst gibt.
Vergütung der Preissteigerung anpassen
Ganz grundsätzlich unterstützt die Landesgesundheitsministerin überdies die Forderung der Apothekerschaft nach einer Anpassung der Honorierung. „Der Vergütungen müssen an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst werden, um die Wirtschaftlichkeit der Apotheken zu sichern“, sagte Drese.
Abschließend dankte die Ministerin Philipp Aude für seine Initiative, eine Landapotheke, in der er als Praktikant erste Erfahrungen sammelte, zu übernehmen. „Ich bewundere es, diese Entscheidung mit so jungen Jahren zu treffen“, zitiert die Pressemitteilung die Ministerin. Ihr Dank gelte selbstverständlich auch allen anderen Apothekern und Apothekerinnen im Land für ihre wertvolle Arbeit.
1 Kommentar
Nicht an ihren Worten...
von Rainer W. am 02.08.2024 um 16:08 Uhr
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