- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- Rx weiter positiv – OTC...
Marktdaten der Apotheken bis Juli 2024
Rx weiter positiv – OTC-Daten mit winzigem Lichtblick
Die gute Entwicklung beim Rx-Absatz und Rx-Umsatz hat sich im Juli in den Vor-Ort-Apotheken fortgesetzt, wie die jüngsten Daten des Apothekenpanels von Insight Health zeigen. Im OTC-Geschäft gab es zwar im Juli ebenfalls überwiegend positive Vorzeichen im Vergleich zu 2023, aber im ersten Halbjahr 2024 haben die Vor-Ort-Apotheken OTC-Marktanteile an den Versand verloren.
Die neuesten Daten beziehen sich auf die 27. bis 30. Kalenderwoche, also die Zeit vom 1. bis 28. Juli. Die vorige Analyse umfasste die Zeit vom 3. bis 30. Juni
Rx: Auch beim Absatz weiterhin deutlich positiv
In der ersten bis dritten Juliwoche war der Rx-Absatz jeweils etwa 4 Prozent höher als in der Vergleichswoche des Vorjahres. Der Rx-Umsatz lag jeweils knapp 7 bis knapp 9 Prozent über dem Vorjahreswert (siehe Abbildung 1). In der vierten Juliwoche war der Rx-Absatz gegenüber 2023 praktisch unverändert und der Rx-Umsatz legte um 3,56 Prozent zu. Die vierte Juliwoche war also die schwächste Woche des Monats. Damit ergibt sich insgesamt eine weiter günstige Entwicklung im Rx-Bereich. Der kumulierte Rx-Absatz für das laufende Jahr stieg bis zum Ende der 30. Woche um 4,8 Prozent, der kumulierte Rx-Umsatz um 9,8 Prozent, jeweils im Vergleich zu 2023. Damit bleibt es beim deutlich erhöhten Rx-Absatz im Vergleich zum Vorjahr. Wegen der Rx-Preisbildung sollte das günstig auf die Roherträge der Apotheken wirken. Das Plus beim Rx-Umsatz ist allerdings deutlich größer als beim Rx-Absatz. Demnach bleibt der problematische Trend zu immer teureren Rx-Arzneimitteln erhalten. Das zeigt sich insbesondere in der langfristigen Entwicklung. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg der kumulierte Rx-Absatz 2024 bis zum Ende der 30. Woche nur um 9,2 Prozent, der kumulierte Rx-Umsatz hingegen um 34,6 Prozent.
OTC: Winziger Lichtblick
Auch im OTC-Bereich boten die ersten drei Juliwochen bessere Zahlen für die Vor-Ort-Apotheken als die vierte Juliwoche. In den ersten drei Juliwochen legten die OTC-Absätze jeweils um mindestens 4 Prozent zu, die OTC-Umsätze sogar um mindestens 8 Prozent, jeweils gegenüber der Vergleichswoche des Vorjahres (siehe Abbildung 2). In der vierten Juliwoche war dagegen der OTC-Absatz 0,82 Prozent geringer und der OTC-Umsatz nur 2,68 Prozent höher als 2023. Der insgesamt positive Juli bietet im OTC-Bereich aber nur einen winzigen Lichtblick in einer langen Zeit der Stagnation. Für den kumulierten OTC-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 30. Woche ergibt sich ein dürftiges Plus von 1,9 Prozent, für den OTC-Umsatz ein Anstieg von 6,4 Prozent, jeweils gegenüber 2023. Diese Zuwächse relativieren sich vor allem beim Vergleich mit 2019. Der kumulierte OTC-Absatz war 2024 bis zur 30. Woche um 4,7 Prozent geringer als 2019, der kumulierte OTC-Umsatz nur 10,9 Prozent höher als 2019. Damit verliert das OTC-Geschäft relativ zum Rx-Bereich langfristig immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung für die Vor-Ort-Apotheken.
Versand gewinnt OTC-Marktanteile
Dies hängt einerseits mit dem Wachstum des Rx-Bereichs, andererseits mit der Verteilung des OTC-Geschäfts zwischen den Vor-Ort-Apotheken und dem Versand zusammen. Letzteres ist erneut an den jüngsten Marktdaten abzulesen, die Insight Health und DatamedIQ gemeinsam erheben. Dabei werden jeweils 12-Monats-Zeiträume verglichen, zuletzt das Kalenderjahr 2023 einerseits und die Zeit von Juli 2023 bis Juni 2024 andererseits. Es geht also um die Entwicklung des ersten Halbjahres 2024. Von Juli 2023 bis Juni 2024 stieg der OTC-Umsatz (ohne Diagnostika) zu realen Apothekenverkaufspreisen in den Vor-Ort-Apotheken um 1,2 Prozent gegenüber dem Kalenderjahr 2023, im Versand dagegen um 6,5 Prozent, also deutlich stärker. Noch deutlicher wird der Unterschied bei der mengenbezogenen Betrachtung. Der OTC-Absatz war im betrachteten Zeitraum in den Vor-Ort-Apotheken um 1,2 Prozent geringer, im Versand hingegen um 5,8 Prozent höher als 2023. Im Ergebnis bedeutet das alles, dass der Versand im ersten Halbjahr 2024 seinen Marktanteil am OTC-Geschäft im Vergleich zu den Vor-Ort-Apotheken vergrößert hat. Die beklagte Schwäche des OTC-Geschäfts ist demnach insbesondere eine Schwäche der Vor-Ort-Apotheken.
Juni im Vergleich zum Vormonat weniger überzeugend
Außerdem liegen inzwischen die absoluten Daten für den Juni vor, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Juni 131,8 Millionen Einheiten abgesetzt und brutto 6.655,2 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 2,3 Prozent weniger Absatz und 1,2 Prozent weniger Umsatz als im Mai. Da beide Monate jeweils 20 Arbeitstage (von Montag bis Freitag) hatten, erklärt dies nicht den Rückgang. Das Apothekenpanel hatte für den Vergleich zum Vorjahr im Juni eine günstige Entwicklung ausgewiesen, die nun beim Vergleich zum Vormonat etwas relativiert wird.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.