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Apothekenreform
Thüringen: Lauterbach-Empfang mit Infoständen und Petition
„Gesundheitsversorgung in Thüringen sichern. Apotheken retten“ – unter diesem Motto sammeln die Thüringer Apothekenteams Unterschriften, um die kommende Landesregierung aufzufordern, sich gegen die Apothekenreform zu positionieren. An diesem Dienstag, wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf einer Wahlkampfveranstaltung in dem Bundesland ist, geht es in zahlreichen Städten mit Infoständen los.
Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an diesem Dienstag in Erfurt eintrifft und mit seiner Parteikollegin Cornelia Klisch eine Wahlkampfveranstaltung abhält, dann werden Apothekenteams in sieben Städten in Thüringen Infostände aufgebaut haben: Altenburg, Erfurt, Gera, Greiz, Weimar, Suhl und Jena. Meuselwitz folgt einen Tag darauf.
Zum einen will man die Bevölkerung über die von Lauterbach geplante Apothekenreform informieren, noch vor den großen Protesten in Erfurt am 28. August. Denn erwartet wird der Kabinettsbeschluss für diesen Mittwoch – ob er nun kommt, ist aber unklar.
Verbunden wird das mit einer Postkartenaktion, die von diesem Montag bis zum 6. Oktober laufen soll. Apotheken erhalten über den Großhandel je 150 Postkarten und drei Plakate. Der Thüringer Apothekerverband will mit Radiowerbung und Pressemeldungen auf die Aktion aufmerksam machen.
Dazu gehört der Aufruf, mit der die kommende Landesregierung aufgefordert werden soll, sich gegen die Apothekenreform zu positionieren. Motto: „Gesundheitsversorgung in Thüringen sichern. Apotheken retten“.
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„Die Thüringer Apotheken stehen vor zwei großen Herausforderungen, auf die wir die Bevölkerung mit unserer Petition aufmerksam machen wollen“, sagt Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen laut einer Pressemitteilung von diesem Montag. „Das sogenannte ‚Apotheken-Reformgesetz‘ greift in bisher nicht dagewesener Deutlichkeit das System der Arzneimittelversorgung in Deutschland an und zielt damit auf die Zerstörung einer wesentlichen Säule unseres solidarischen Gesundheitssystems.“ Ein weiteres Problem sei „der künstlich erzeugte und politisch zu verantwortende Mangel an Apothekerinnen und Apothekern“, das Thüringen mittelfristig „mit voller Wucht treffen wird“.
Seit Jahren sei der Bedarf an Studienplätzen höher als das Angebot, so Neidel. Das zeige sich bereits in der sinkenden Zahl an Apotheken. „Es fehlt der politische Wille, die Ursache für das Problem anzugehen, stattdessen soll durch die ‚Pseudo-Apothekenreform‘ der Mangel kaschiert werden, in dem man etwas zur ‚Apotheke‘ macht, das eigentlich nichts anderes als eine Abgabestelle ist“, so Neidel.
„Die persönliche Verantwortlichkeit unseres Berufsstandes und damit ein ganz wesentliches Stück Patientensicherheit gehen damit verloren. Der Minister weiß das. Wenn er es trotzdem in sein Gesetz schreibt, dann bereitet er einen Systemwechsel vor“, so der Geschäftsführer. „Denn acht Stunden Anwesenheit in der Woche sind dann auch nicht mehr nötig, dann geht es auch ganz ohne. Und das ist dann nicht mehr die sichere und patientennahe Arzneimittelversorgung, für die wir als Apothekerinnen und Apotheker stehen.“ Laut Neidel ist das „die Kommerzialisierung der Arzneimittelversorgung“ und bedeutet letztlich, „dass das Geld wichtiger ist als das Patientenwohl“.
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