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Mausversuch mit Kontaktdermatitis
Mit DNA-Creme gegen Allergie
Man kauft sich eine neue Uhr und dann hat man den Salat: Die Haut juckt, ist gerötet und geschwollen. Bei Nickel-induzierter Kontaktdermatitis hilft nur, das Schmuckstück abzulegen. Bonner Immunologen haben eine Creme entwickelt, mit der Kontaktdermatitis im Mausversuch behandelt werden konnte. Dazu mischten die DNA-Schnipsel in eine DAC-Basiscreme. Wie ist der Wirkmechanismus?
Manche Menschen tragen Nickelschmuck und Kosmetika mit starken Duftstoffen oder Pflanzenextrakten, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Bei anderen dagegen meldet sich die Haut sofort ‒ sie juckt, rötet sich, schwillt an und pocht. Der Grund: Körpereigene Eiweiße haben mit den Substanzen ein Konglomerat gebildet, auf welches das eigene Immunsystem reagiert. Etwa 20% der Bevölkerung leiden an einer solchen Kontaktallergie. Sie müssen die Auslöser strikt meiden. Nicht nur im Alltag, sondern auch in manchen Berufen, zum Beispiel als Friseur, kann eine solche Erkrankung zum Problem werden. Doch eine zündende Idee von Immunologen der Universität Bonn könnte Hoffnung machen. Sie scheinen kurz davor zu sein, eine praktische Creme gegen Kontaktallergien gefunden zu haben.
Ihr Ansatz besteht darin, Entzündungsmediatoren, insbesondere das Zytokin CCL22, gezielt zu blockieren. Dazu nutzten sie sogenannte Aptamere, kurze DNA-Schnipsel. Inzwischen gibt es Bibliotheken, aus denen sich im Labor Milliarden verschiedener Aptamere generieren und selektieren lassen. Genau das taten die Forscher ‒ und prüften, welches der vielen Aptamere CCL22 am stärksten bindet. Ein Kandidat aus nur 29 Nukleotiden schien zu wirken. Die Forscher übertrugen den spezifischen DNA-Schnipsel in eine DAC-Basiscreme und behandelten damit die Kontaktallergie von Mäusen ‒ mit Erfolg. Zur Überraschung der Forscher drang das kleine Aptamer in die Haut ein und verhinderte dort, dass CCL22 Immunzellen aktivieren konnte. Dadurch wurde die allergische Reaktion der Mäuse abgeschwächt.
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Nun wollen die Forscher testen, ob ihre DAC-DNA-Creme auch beim Menschen so sicher und wirksam ist wie bei den Nagern. Mit etwas Glück können Allergiker bald auf eine Creme hoffen, die ihnen den Alltag erleichtert. Und nicht nur das: Da das Zytokin CCL22 auch an zahlreichen anderen Entzündungsprozessen beteiligt ist, könnte das Aptamer auch bei anderen Hautkrankheiten von therapeutischem Wert sein.
Literatur
Jonczyk A et al. Topical application of a CCL22-binding aptamer suppresses contact allergy. Molecular Therapy ‒ Nucleic Acids 2024, https://doi.org/10.1016/j.omtn.2024.102254
Salbe mit DNA-Molekülen bekämpft Kontaktallergien. Bionity 2024, News vom 8. Juli, www.bionity.com
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