Kein Kabinettsbeschluss

VdK: Apothekeninfrastruktur muss aufrecht erhalten bleiben

Berlin - 21.08.2024, 15:00 Uhr

„Das Fachwissen von Apothekerinnen und Apothekern muss für eine gute Versorgung vor Ort genutzt werden“, sagt: VdK-Präsidentin Verena Bentele. (Foto: VdK)

„Das Fachwissen von Apothekerinnen und Apothekern muss für eine gute Versorgung vor Ort genutzt werden“, sagt: VdK-Präsidentin Verena Bentele. (Foto: VdK)


Wieder kein Kabinettsbeschluss: Der Sozialverband VdK Deutschland nutzt die Möglichkeit, noch einmal darauf hinzuweisen, dass mit der geplanten Apothekenreform einiges nicht stimmt. Es gibt Handlungsbedarf, sagt Präsidentin Verena Bentele, denn Apotheken sollten zu „Wegweisern im Gesundheitssystem“ ausgebaut werden.

Mit Blick auf die schrumpfende Zahl der Apotheken in Deutschland sieht der Sozialverband VdK Deutschland „dringend Handlungsbedarf“. Das sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele laut einer Pressemitteilung von diesem Mittwoch angesichts der Nachricht, dass die Apothekenreform von der Tagesordnung des Bundeskabinetts gestrichen wurde.

„Für viele VdK-Mitglieder sind Apotheken nicht nur für den Arzneimittelbezug essenziell, sondern auch als Ansprechpartner bei Fragen zu Wechsel- und Nebenwirkungen von Medikamenten, als Anlaufstelle bei ersten Symptomen einer Krankheit oder als Hilfe beim Zurechtfinden im Gesundheitssystem“, so Bentele.

Apotheken sollten noch mehr Kompetenzen bekommen und zu „Wegweisern im Gesundheitssystem“ ausgebaut werden. So könnten auch die aus dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz gestrichenen Gesundheitskioske wieder aufgenommen werden. „Das Fachwissen von Apothekerinnen und Apothekern muss für eine gute Versorgung vor Ort genutzt werden, es reicht deutlich über die reine Abgabe von Medikamenten hinaus“, so Bentele.

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In der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Reform sieht der VdK dabei sowohl kritische als positive Punkte. Eine Gefährdung für die Sicherheit der Patienten sieht der VdK unter anderem darin, dass Apothekenbetreiber nur noch acht Stunden pro Woche in einer Apotheke anwesend sein müssen und Pflichtöffnungszeiten deutlich eingeschränkt werden.

Positiv bewertet der Verband, dass Patientinnen und Patienten in Apotheken auf bestimmte Infektionskrankheiten getestet werden sollen, das erweitere Impfangebot, die Erleichterungen bei der Eröffnung einer Zweigapotheke und die Ausweitung von Onlineberatungen, wenn diese nicht den persönlichen Austausch gänzlich ersetzen.


Deutsche Apotheker Zeitung
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