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Doppelt so viele Ausbildungsplätze wie bislang: In Münster ist das neue Gebäude einer PTA-Schule eingeweiht worden. Deutlich wurde: Der Berufsstand braucht nicht nur bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung, sondern unter anderem auch eine angemessene Vergütung.
Die Vorsitzende des Bundesverbandes PTA (BVpta), Anja Zierath, war „geflasht“: In Münster ist das neue Gebäude der Schule für pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten in Anwesenheit von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eingeweiht (PTA) worden, wie der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) an diesem Montag mitteilte. In der neuen Heinrich-Salzmann-Schule, der AVWL ist Bauherr, können doppelt so viele PTA ausgebildet werden, wie bisher.
„Ich möchte, dass Apotheke cool wird – dazu muss auch Ausbildung wieder cool werden. Und was gibt es Cooleres als dieses Gebäude hier?“, fragte die BVpta-Vorsitzende Zierath. Münsters Bürgermeisterin Angela Stähler sagte in ihrem Grußwort: „Helle Räume, moderne Labore und hervorragende Voraussetzungen, um die Schüler auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorzubereiten“.
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Die Schule war bislang in Trägerschaft der Stadt und in einem Grundschulgebäude untergebracht. Das neue Gebäude steht auf einem Grundstück, das der AVWL von der Stadt erwarb. Die Baukosten des neuen Gebäudes betragen laut etwa AVWL 12,5 Millionen Euro, der Investitionszuschuss der Stadt Münster 3,075 Millionen Euro. Es gibt zwei Klassen pro Jahrgang mit insgesamt 160 Plätzen. Zu der Ausstattung gehören vier Klassenräume, ein Chemielabor, Galeniklabor, Botanikraum, ein multifunktionelles Foyer (Aula und Pausenraum), ein Multifunktionsraum mit Übungsapotheke, Bibliothek, Verwaltungsräume und Lehrerzimmer.
Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten und angemessene Bezahlung
Während eines Podiumsgesprächs machten die Oberstufenschüler Lisa Langner und Justin Paszkiet aber klar, dass es neben besseren Rahmenbedingungen für die Ausbildung weitere Aspekte geändert werden müssen, damit der PTA-Beruf attraktiv ist. Die beiden Schüler wünschten sich mehr Wertschätzung, mehr Entwicklungsmöglichkeiten und eine angemessene Bezahlung.
Der Vorsitzende des AVWL und des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA), Thomas Rochell, bezeichnete dies als berechtigte Forderungen. Zugleich wies er darauf hin, dass die Apotheken vor Ort chronisch unterfinanziert sind, weil die staatlich geregelte Vergütung trotz Inflation und massiver Kostensteigerungen seit 20 Jahren de facto nicht mehr erhöht worden ist.
„Argumente der Apotheker überzeugen“
„Alle Berufsstände im Gesundheitswesen erklären, dass sie mehr Geld benötigen“, so Laumann. „Aber die Argumente der Apotheker, dass ihre Situation nicht mehr haltbar ist, überzeugen mich schon.“ In einer solchen Situation müsse sich ein Minister mit den Akteuren zusammensetzen und eine gemeinsame Lösung finden, sagte er mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
BVpta: Apotheken ohne Apotheker indiskutabel
Wiederholt wurde in diesem Zusammenhang auch die Kritik an der geplanten Apothekenreform. Apotheken ohne Apotheker seien für den BVpta indiskutabel, erklärte Zierath. Sie plädierte darüber hinaus für mehr Weiterbildungs- und Aufstiegschancen für PTA.
Minister Laumann sagte, er setze sich für den Erhalt der inhabergeführten Apotheke ein: „Die Apotheke vor Ort ist ein unverzichtbarer Baustein der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.“ Es müsse dabeibleiben, dass die Präsenz eines Apothekers im Grundsatz jederzeit erforderlich ist, reine Filialapotheken ohne apothekerliche Aufsicht lehne er ab. „Das habe ich auch gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium deutlich gemacht.“
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