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Kleine Anfrage
Bundesregierung: Impfangebote in Apotheken haben sich bewährt
Die Unionsfraktion im Bundestag erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage nach den Erfahrungen mit Impfungen in Apotheken. In ihrer Antwort zeigt sich die Bundesregierung überzeugt von dem Angebot und will es ausweiten – mit Daten untermauern kann sie ihre Einschätzung jedoch nur sehr begrenzt.
Das Impfen in den Apotheken ist ein vergleichsweise neues Angebot – zumindest in Deutschland: Seit dem Jahr 2023 dürfen geschulte Apothekerinnen und Apotheker als Regelleistung Menschen gegen Influenza und COVID-19 immunisieren. Bereits im Jahr 2021 begannen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten gegen COVID-19 zu impfen, damals noch auf Basis der Coronavirus-Impfverordnung. In Modellprojekten dürfen sie schon seit 2020 Grippeimpfungen verabreichen. Die Unionsfraktion im Bundestag erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage nun nach einem Zwischenstand: Wie bewertet die Bundesregierung die Dienstleistung der Apotheken und welchen Beitrag konnten sie in den vergangenen Jahren leisten, um die Impfquoten zu erhöhen?
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Immerhin zu den Impfungen gegen COVID-19 kann die Bundesregierung in ihrer Antwort Zahlen liefern. Demnach verabreichten Apothekerinnen und Apotheker bis Ende März 2024 insgesamt mehr als 450.000 Impfdosen gegen COVID-19 – das entspricht 1,6 Prozent an allen COVID-19-Impfungen, die in diesem Zeitraum erfasst wurden. Der Höhepunkt war das Jahr 2022 mit fast 310.000 Impfungen. Im ersten Quartal 2024 meldeten Apotheken dem Robert Koch-Institut rund 8.600 Impfungen gegen COVID-19.
Was Grippeimpfungen betrifft, ist die Regierung allerdings blank: „Zu durch Apothekerinnen und Apotheker verabreichte Grippeschutzimpfungen liegen bislang keine Daten vor“, heißt es in der Antwort. Hintergrund ist eine technische Umstrukturierung in der Datenerhebung der KV-Impfsurveillance. Letzter Stand sind die Daten aus dem Jahr 2021. Die Auswertungen für die Jahre 2022 und 2023 sollen dem RKI zufolge Ende 2024 bereitstehen.
Apothekenimpfungen überzeugen Bundesregierung
Dennoch habe sich das ergänzende Impfangebot in deutschen Apotheken aus Sicht der Bundesregierung bewährt, schreibt die zuständige Staatssekretärin im BMG, Sabine Dittmar. Auch mit Blick auf die Sicherheit können die Apotheken punkten: „Dem Paul-Ehrlich-Institut liegen derzeit aus der Spontanerfassung keine Hinweise auf ein Risiko für schwere Impfkomplikationen nach Grippe- und/oder COVID-19-Impfungen vor, die auf eine Durchführung der Impfungen durch Apothekerinnen oder Apotheker zurückzuführen sind.“
Die Bundesregierung ist vom Angebot der Apotheken offenbar so überzeugt, dass sie es ausbauen möchte. Bekanntermaßen ist im Entwurf eines Apotheken-Reformgesetzes vorgesehen, dass Pharmazeutinnen und Pharmazeuten weitere Totimpfstoffe verabreichen dürfen sollen. „Öffentliche Apotheken stellen einen weiteren, niedrigschwelligen Zugang zu Schutzimpfungen dar“, betont Dittmar in ihrer Antwort stellvertretend für die Regierung. Zudem genießen sie demnach in der Bevölkerung ein hohes Vertrauen. „Mit einem perspektivischen Ausbau des Angebots von Impfungen, wie es der Entwurf eines Apotheken-Reformgesetzes vorsieht, können die Impfquoten nach Auffassung der Bundesregierung in der erwachsenen Bevölkerung gefördert werden.“
Kippels: Regierung vernachlässigt das Impfen
Die Union stellt die Antwort der Bundesregierung nicht zufrieden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Georg Kippels wünscht sich mehr Engagement, um Impflücken zu schließen. „Das Impfen als einfache und effektive Präventionsmaßnahme zum Gesundheitsschutz wird von der Bundesregierung leider weiterhin vernachlässigt“, betont er gegenüber der DAZ. „Dadurch gefährdet sie die Gesundheit der Bevölkerung.“
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