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Marktdaten der Apotheken bis August 2024
Negative Signale im August - ist der Aufwärtstrend vorbei?
Im Verlauf des Monats August haben sich die Absätze und Umsätze in den Vor-Ort-Apotheken nicht so günstig weiterentwickelt wie bisher in diesem Jahr. Dies zeigen die jüngsten Daten des Apothekenpanels von Insight Health. Der gute Trend mit steigenden Rx-Absätzen scheint bedroht.
Der gute Trend mit steigenden Rx-Absätzen scheint bedroht - das zeigen zumindest die jüngsten Daten des Apothekenpanels von Insight Health. Der OTC-Bereich stagniert ohnehin, hatte aber zuvor immerhin ein paar Lichtblicke geboten, die im August verschwunden sind. Noch bleibt offen, ob die zweite Augusthälfte eine kurze Schwächephase ist oder eine Trendwende zum Negativen anzeigt. Die jüngsten Daten stammen aus der 31. bis 35. Kalenderwoche, also aus der Zeit vom 29. Juli bis zum 31. August. Die Analyse für den Juli hatte bereits mit dem 28. Juli geendet.
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Ist der gute Trend beim Rx-Absatz gebrochen?
Im Juli hatte sich im Rx-Bereich der positive Trend der vorherigen Monate fortgesetzt, allerdings mit einer Abschwächung in der 30. Woche. Die neue Auswertung zeigt nun die weitere Entwicklung: In der 31. Woche folgte als Ausgleich für die 30. Woche ein größerer Anstieg gegenüber dem Vorjahr. In der 32. Woche setzte sich die im Vergleich zum Vorjahr gute Entwicklung im Rx-Bereich ähnlich günstig fort wie bis zur 29. Woche. Doch ab der 33. Woche verändert sich das Bild. In der 33. und 34. Woche stieg der Rx-Absatz gegenüber dem Vorjahr jeweils nur noch um 0,6 bzw. 0,9 Prozent, der Rx-Umsatz immerhin noch um 5,7 bzw. 4,6 Prozent. In der 35. Woche sank der Rx-Absatz sogar um 2,5 Prozent gegenüber 2023, während der Rx-Umsatz um 5,7 Prozent stieg (siehe Abbildung 1).
Die schwache Absatzentwicklung seit der 33. Woche und die Entkopplung von Absatz und Umsatz in der 35. Woche werfen die Frage auf, ob der bisherige günstige Trend beim Rx-Absatz gebrochen ist. Im Unterschied zu den vorigen Jahren hatte dieses Jahr bisher nicht nur steigende Rx-Umsätze, sondern auch steigende Rx-Absätze gebracht. Sind die Zahlen von Ende August nur ungünstige Ausreißer oder steckt mehr dahinter?
In den kumulierten Daten für das laufende Jahr schlägt sich die Veränderung der letzten drei betrachteten Wochen allerdings noch kaum nieder. Der kumulierte Rx-Absatz stieg bis zum Ende der 35. Woche um 4,4 Prozent gegenüber 2023 und um 9,0 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Der kumulierte Rx-Umsatz war bis zum Ende der 35. Woche um 9,5 Prozent höher als 2023 und um 34,3 Prozent höher als 2019.
OTC: Im Laufe des Augusts immer schwächer
Die jüngste Entwicklung des OTC-Bereichs weist einige Ähnlichkeiten zum Rx-Bereich auf. Auch im OTC-Bereich war die 30. Woche im Vergleich zum Vorjahr schwächer als die vorangegangenen Wochen, und auch hier gab es als Ausgleich in der 31. Woche einen deutlichen Anstieg gegenüber 2023. In der 32. bis 34. Woche folgte eine schwache Entwicklung mit OTC-Absätzen, die etwa auf dem Vorjahresniveau lagen. Die 35. Woche war sogar noch deutlich schwächer. Der OTC-Absatz war in der 35. Woche um 6,3 Prozent und OTC-Umsatz um 2,3 Prozent niedriger als 2023 (siehe Abbildung 2). Damit bleibt ähnlich wie im Rx-Bereich auch im OTC-Bereich abzuwarten, ob der schwache August mit dem besonderen Rückgang in der 35. Woche eine kurzfristige Verschiebung ist, die im September ausglichen wird - oder der Beginn eines neuen ungünstigen Trends für die Apotheken.
Ähnlich wie im Rx-Bereich ist die schwache Entwicklung des OTC-Bereichs im August in den kumulierten Daten für das laufende Jahr noch kaum zu erkennen. Bis zum Ende der 35. Woche war der kumulierte OTC-Absatz 1,6 Prozent höher als 2023 und 4,1 Prozent niedriger als 2019; der kumulierte OTC-Umsatz war 6,1 Prozent höher als 2023 und 11,4 Prozent höher als 2019.
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Absolute Juli-Daten hoch durch viele Arbeitstage
Die absoluten Daten, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt, liegen nun für den Juli vor. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Juli 145,8 Millionen Einheiten absetzt und brutto 7.484,5 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 10,7 Prozent mehr Absatz und 12,5 Prozent mehr Umsatz als im Juni. Die deutlich höhere Zahl der Arbeitstage von 23 im Juli gegenüber 20 im Juni (von Montag bis Freitag) würde allerdings einen noch stärkeren Anstieg erwarten lassen. Der Juli liegt demnach gut im bis dahin überwiegend freundlichen Trend des Jahres, ist aber keineswegs ein positiver Ausreißer. Doch wie geht es weiter? Die absoluten Daten für den August sind wegen der ungünstigen Signale aus den jüngsten Paneldaten mit besonderer Spannung zu erwarten.
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