Apokix-Umfrrage für September

Starker Preisdruck beim Ergänzungssortiment

24.09.2024, 16:45 Uhr

Die Nachfrage nach Produkten aus dem Ergänzungssortiment ist laut Apokix-Umfrage in den vergangenen zwei Jahren für einen Großteil der Befragten weitgehend unverändert geblieben. (Foto: IMAGO / Imagebroker)

Die Nachfrage nach Produkten aus dem Ergänzungssortiment ist laut Apokix-Umfrage in den vergangenen zwei Jahren für einen Großteil der Befragten weitgehend unverändert geblieben. (Foto: IMAGO / Imagebroker)


Fast jede Apotheke bietet es an, nicht für jede Offizin ist es relevant für den wirtschaftlichen Erfolg: Wie wichtig ist das Ergänzungssortiment für Apotheken? Für 28 Prozent der Apotheker:innen hat es eine hohe bis sehr hohe (betriebswirtschaftliche) Bedeutung - das zeigt die aktuelle Apokix-Umfrage von September 2024.  

Ist das Ergänzungssortiment für Apotheken unverzichtbar? Wollen Kunden wirklich Kosmetika, Hautpflege und Co. auch in Apotheken kaufen? Beim Ergänzungssortiment scheiden sich bei Apothekenleiter:innen die Geister: Die einen stufen es als (betriebswirtschaftlich) hochrelevant ein, die anderen als weit weniger bedeutsam für den Apothekenerfolg. Das zeigt die aktuelle Apokix-Umfrage von September 2024, bei der mehr als 220 Apothekenleiter:innen befragt wurden. Insgesamt 44 Prozent der Befragten sehen das Ergänzungssortiment für die eigene Apotheke als wichtiges Instrument zur Kundengewinnung und -bindung.  

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Was ist das Ergänzungssortiment und wie entwickelt es sich?

Ein bunter Produktmix

Top 10 der Produkte im Ergänzungssortiment

Für 28 Prozent der Apotheker:innen hat das Ergänzungssortiment eine hohe bis sehr hohe (betriebswirtschaftliche) Bedeutung. Die Top 10 der wichtigsten Produkte führen Verbandsstoffe und Pflaster (52 Prozent), Husten- und Erkältungsmittel (49 Prozent/soweit keine Arzneimittel), Dermatologika (49 Prozent) sowie Augenmittel (48 Prozent/soweit keine Arzneimittel) und Nahrungsergänzungsmittel (48 Prozent) an. Danach folgen Diagnostika (45 Prozent) und Magen-Darm-Mittel (39/soweit keine Arzneimittel). Kosmetika (34 Prozent), Sonnen- und Insektenschutz (32 Prozent) und Hygieneartikel (15 Prozent) rangieren auf den Plätzen acht bis zehn. Insgesamt 71 Prozent der Befragten stufen das Ergänzungssortiment für den Ertrag der Apotheke als nicht oder eher nicht sehr wichtig ein.  

Nachfrage bei 15 Prozent stark gesunken

Für die Kundenfrequenz und -bindung ist das Ergänzungssortiment erkennbar relevant. Dabei ist die Nachfrage nach diesen Produkten laut Umfrage in den vergangenen zwei Jahren für einen Großteil der Befragten weitgehend unverändert geblieben (37 Prozent). Nur zwei Prozent gaben an, dass die Nachfrage stark gestiegen sei. Bei 15 Prozent der Befragten ist die Nachfrage stark gesunken, bei 31 Prozent ist sie in den vergangenen zwei Jahren leicht gesunken.  

Dabei spielt der Preis eine große Rolle: 80 Prozent der befragten Apotheker:innen gab an, dass sie sich bei diesen Produkten in einem intensiven, preisaggressiven Wettbewerb mit Versandapotheken und anderen Anbietern befinden. Die Nachfrage gerät dabei immer stärker unter Druck: Insbesondere Produkte aus den Bereichen Ernährung (ohne NEM), Körper- und Zahnpflege sowie Kosmetika und Hygienartikel verzeichnen Nachfragerückgänge.  

Aktuelle Geschäftslage im September

Das Stimmungsbarometer bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im September ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken: Der Apotheken-Konjunkturindex hat sich gegenüber September 2023 auf 58,3 Punkte (-1,6 Punkte) verschlechtert. Auch die Erwartungen, wie sich die Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten entwickelt, ist auf 41,7 Punkte (-1,8 Punkte) gesunken. Ein Indexwert von 100 entsteht bei einer ausgeglichenen Stimmung.


Stefanie Keppler, DAZ-Ressortleiterin
skeppler@daz.online


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1 Kommentar

Einspruch

von Stefan Haydn am 24.09.2024 um 18:48 Uhr

Die Nachfrage ist nicht gesunken. Die ist nur bei den Steuer- und Sozialbetrügern in Holland gelandet.
Ob da auch die Spendenanfragen hingehen?

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