Kompetenz der Vor-Ort-Apotheken stärken

Rheinland-Pfalz fördert Projekt zur Digitalisierung von Apotheken

Berlin - 27.09.2024, 10:45 Uhr

Juliane Maier-Scheunemann, Apothekerin und Vorstandsmitglied der LAK Rheinland-Pfalz, Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Prof. Kristina Friedland, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Peter Stahl, Präsident der LAKRheinland-Pfalz (v. l.).(Foto: LAK-RLP/Lars May)

Juliane Maier-Scheunemann, Apothekerin und Vorstandsmitglied der LAK Rheinland-Pfalz, Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Prof. Kristina Friedland, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Peter Stahl, Präsident der LAKRheinland-Pfalz (v. l.).(Foto: LAK-RLP/Lars May)


Rheinland-Pfalz fördert mit 400.000 Euro ein digitales Projekt zur „Pharmazeutischen Betreuung von Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen“. Bei der Übergabe des Förderbescheids betonte Staatssekretärin Nicole Steingaß die Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen und hatte auch eine Nachricht an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Das SPD-geführte Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz unterstützt das digitale Projekt zur „Pharmazeutischen Betreuung von Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen“ mit rund 400.000 Euro. Es sei notwendig, sicherzustellen, dass die Apotheken über die erforderlichen Ressourcen und Schulungen verfügen, um die digitalen Möglichkeiten optimal nutzen zu können, heißt es auf der Seite des Ministeriums an diesem Donnerstag.

Das gemeinsam mit dem pharmazeutischen Institut der Uni Mainz und der Landesapothekerkammer gestartete Projekt sei ein gutes Beispiel dafür, wie „digitale Instrumente in öffentlichen Apotheken zum Wohle einer kontinuierlichen pharmazeutischen Betreuung von Patienten erprobt und angewendet werden können“. Es werde „eine wichtige Brücke zwischen der Betreuung und dem persönlichen Kontakt vor Ort in den Apotheken geschlagen“, sagte Staatssekretärin Nicole Steingaß bei der Übergabe des Förderbescheids am Rande des Dr.-Kiefer-Symposiums der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz.

Apotheken bieten mehr als Arzneimittel

„Ziel ist es, die Betreuung der Betroffenen durch digitale Strukturen zu verbessern, aber auch die Kompetenz der Vor-Ort-Apotheken zu stärken und weiter auszubauen“, so Steingaß. „Apothekerinnen und Apotheker sind oft die ersten Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, wenn es um gesundheitliche Fragen geht. Dadurch leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen bei. Sie bieten nicht nur Arzneimittel an, sondern auch Beratung, Prävention und Unterstützung.“

Auch der Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, Peter Stahl, lobte das Projekt. Es sei „ein wichtiger Schritt, um die Rolle der Apothekerschaft in der modernen Gesundheitsversorgung weiter zu stärken“. Man sehe darin „einen deutlichen Beleg für den Willen der Apothekerinnen und Apotheker, innovative und digitale Möglichkeiten für eine intensive pharmazeutische Betreuung der Menschen in unserem Land zu entwickeln und zu etablieren.“

Apothekenreform: Wünsche der Länder sollen berücksichtigt werden

Steingaß äußerte auch Kritik am von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Apothekenreformgesetz. Sie erklärte, dass der Erhalt und die Sicherung der Vor-Ort-Apotheken für das Land Rheinland-Pfalz eine hohe Bedeutung haben, „da sie wesentlich zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung beitragen“. Man begrüße daher grundsätzlich das Vorhaben des Bundes, das Apothekenrecht zu reformieren, wünsche aber, dass die Vorschläge der Länder berücksichtigt werden, so Steingaß auf dem Symposium.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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