Interessengemeinschaft der Heilberufe

Medienpreis für Beitrag über Missstände beim Ärztenachwuchs

Kiel - 30.09.2024, 09:15 Uhr

Jonas de la Chaux von den „Kieler Nachrichten“ wurde für seinen Beitrag über das Praktische Jahr der Ärzte mit dem Medienpreis der IDH für Beiträge von 2023 ausgezeichnet. (Foto: Müller-Bohn)

Jonas de la Chaux von den „Kieler Nachrichten“ wurde für seinen Beitrag über das Praktische Jahr der Ärzte mit dem Medienpreis der IDH für Beiträge von 2023 ausgezeichnet. (Foto: Müller-Bohn)


Ein Zeitungsbeitrag in den „Kieler Nachrichten“ hat öffentliche Aufmerksamkeit für die teilweise fehlende Bezahlung des Ärztenachwuchses im Praktischen Jahr geschaffen. Nun hat die Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein Jonas de la Chaux, den Autor des Beitrags, mit ihrem diesjährigen Medienpreis ausgezeichnet.

Während im Bund und auf Landesebene die Heilberufe immer wieder auch gegeneinander agieren, gibt es in Schleswig-Holstein seit 48 Jahren die Interessengemeinschaft der Heilberufe des Landes (IDH), die gemeinsam die Anliegen der akademischen Heilberufe vertritt. Mitglieder der IDH sind die Organisationen der akademischen Heilberufe im Land, darunter auch die Apothekerkammer und der Apothekerverband Schleswig-Holstein. Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit vergibt die IDH alljährlich einen Medienpreis. Damit werden Journalisten ausgezeichnet, die sich im jeweils vorangegangen Jahr in einem Medienbeitrag unabhängig und kritisch mit einem Thema zur Gesundheit oder zur Gesundheitspolitik mit Bezug zu Schleswig-Holstein beschäftigt haben.

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Zeitungsbeitrag mit großer Wirkung

Der Medienpreis für Beiträge im Jahr 2023 wurde am Donnerstag beim parlamentarischen Abend der IDH in Kiel vergeben. Er ging an Jonas de la Chaux von den „Kieler Nachrichten“. Er hatte in einem Zeitungsbeitrag über Probleme während des Praktischen Jahres der Ärzteausbildung berichtet, die Außenstehenden zuvor nicht bekannt waren. Er beschrieb, dass für den Ärztenachwuchs im Praktischen Jahr nicht einmal die Bezahlung selbstverständlich war. Der Moderator der Preisverleihung, Dirk Schnack, erläuterte, insbesondere das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel habe die Praktikanten nicht bezahlt, doch dies habe sich nun geändert. Der Zeitungsbeitrag habe für Aufmerksamkeit gesorgt, sodass sogar der Landtag reagiert habe.

Hochemotionale Konkurrenz um den Preis

Die Urheber von zwei weiteren eingereichten Beiträgen waren als Nominierte bei der Preisverleihung anwesend. Heike Kruse vom ZDF, die den Preis bereits zweimal erhalten hat, war für einen Fernsehbeitrag aus der ZDF-Reihe „37 Grad“ gemeinsam mit Tim Butenschön nominiert, der für den Schnitt des Films verantwortlich war. Kruse hatte eine junge Frau über viele Jahre hinweg vor und nach einer Herztransplantation begleitet und das emotional sehr belastende Auf und Ab dieser Entwicklung in dem Film verarbeitet. Außerdem waren Rieke Beckwermert und Steffen Müller von den „Kieler Nachrichten“ für einen Podcast und einen Zeitungsbeitrag über die Arbeit eines Freitodbegleiters nominiert.

Gastgeber Dr. Michael Diercks, Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein und turnusgemäßer IDH-Vorsitzender, betonte die Qualität der eingereichten Beiträge. Die Jury habe zwischen erstklassigen Beiträgen zu vielfältigen Themen auswählen müssen.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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