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Mehr als 40 Prozent Umsatzanteil
Phagro: Hochpreiser sind Minusgeschäft
Mehr als 40 Prozent macht der Umsatzanteil der Hochpreiser beim pharmazeutischen Großhandel aus. Das ist ein Problem: Denn das Geschäft mit den teuren Arzneimitteln rechnet sich nicht, klagt der Verband Phagro.
Mehr Umsatz – aber unter dem Strich bleibt nichts davon, im Gegenteil. Für Apotheken ist das keine Neuigkeit. Dazu beigetragen hat die vermehrte Abgabe von Hochpreisern. Und: Diese müssen vorfinanziert werden. Vor einiger Zeit berichtete die DAZ über eine Inhaberin, die immer wieder beim Großhandel um Zahlungsaufschub bitten muss.
Dabei leidet auch dieser unter dem gestiegenen Anteil an Hochpreisern. Bereits im April klagte der Phagro, dass die Schere zwischen Umsatz und Marge immer weiter auseinandergeht. Der Grund: Der drastische Anstieg des Umsatzes mit Hochpreisern.
An diesem Montag lieferte der Verband auch Zahlen: Mehr als 40 Prozent des Umsatzes machen die hochpreisigen Arzneimittel bereits aus. Er erreichte einen Wert von 7,03 Milliarden Euro und ist damit so hoch, wie nie zuvor. Vor fünf Jahren betrug der Umsatz mit Hochpreisern noch 4,25 Milliarden Euro. Der Anteil lag damals noch bei 31,8 Prozent.
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„Der immer höhere Anteil dieser teuren Medikamente bedeutet für uns keine Erträge, sondern Kosten“, sagen die Geschäftsführer Michael Dammann und Thomas Porstner laut einer Phagro-Pressemitteilung. Sie erinnern daran, dass der Großhandel maximal 38,53 Euro pro Packung verdient. Anders als bei den Apotheken ist der prozentuale Zuschlag bei den Grossisten gedeckelt.
„Die Versorgung von Apotheken mit sehr teuren Arzneimitteln, ist für den pharmazeutischen Großhandel ein Minusgeschäft“, so Dammann und Porstner. Ihre Beschaffung und Lagerung koste in Zeiten hoher Zinsen viel Geld.
Laut den Geschäftsführern würde der Pharmagroßhandel durch seine Vorfinanzierungsleistung den gesamten Arzneimittelmarkt stabilisieren: „Für Großhandel und Apotheken sind Hochpreiser inzwischen keine Seltenheit mehr, sondern Tagesgeschäft.“
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