Resolution gegen Apotheken-Reform

DAT fordert Ablehnung des ApoRG und finanzielle Soforthilfe

München - 09.10.2024, 17:50 Uhr

Die Delegierten stimmen auf dem Deutschen Apothekertag ab. (Foto: Schelbert)

Die Delegierten stimmen auf dem Deutschen Apothekertag ab. (Foto: Schelbert)


In einer spontanen Reaktion auf die Einlassungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags (DAT) haben die Delegierten die Bundesregierung aufgefordert, das von Lauterbach eingebrachte Apothekenreform-Gesetz abzulehnen und schnell finanzielle Hilfe für die Apotheken bereitzustellen.

Nach kurzer, intensiver Diskussion verabschiedete die Hauptversammlung des Apothekertags mit großer Mehrheit eine Resolution „Mehr Apotheke wagen“. Darin fordert der Apothekertag die Bundesregierung auf, die von Lauterbach geplante Apothekenreform zu stoppen.

Die Pläne, die der Bundesgesundheitsminister in seinem zugeschalteten Grußwort noch einmal verteidigte, gefährdeten massiv die bewährte Versorgung der Bevölkerung, heißt es in dem Text. Die faktische Abschaffung der Apothekerinnen und Apotheker in den Apotheken führe zu einem erheblichen Qualitätsverlust in der Patientenversorgung. Zudem führten die Pläne zu Leistungskürzungen, weil viele Leistungen der vollversorgenden Apotheken ohne die Anwesenheit von Apotheker*innen nicht mehr erbracht werden können. Stattdessen brauche es eine Reform, die die wohnortnahe, sichere Arzneimittelversorgung durch die heilberuflich geführten Apotheken nachhaltig stärkt.

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Außerdem fordert die Resolution die Bundesregierung auf, umgehend finanzielle Hilfen für die Apotheken bereitzustellen, um „die akute Schließungswelle zu stoppen“. 

ABDA-Präsidentin Overwiening erläuterte dazu, dass mit dieser Forderung natürlich nicht – wie aus dem Plenum angemerkt – eine milde Gabe nach einer Naturkatastrophe gemeint sei. Finanzielle Hilfe sei aber schnell nötig, man könne nicht bis 2026 oder gar 2027 auf die von Lauterbach in Aussicht gestellten Honorarerhöhungen aus dem Apotheken-Reformgesetz warten.


Dr. Benjamin Wessinger (wes)
redaktion@daz.online


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