Lieferengpass

Lauterbach will Importe von Kochsalzlösung erleichtern

Berlin - 09.10.2024, 16:45 Uhr

Derzeit Mangelware in vielen Krankenhäusern: Infusionsbeutel mit Kochsalzlösung. (Foto: IMAGO/STPP)

Derzeit Mangelware in vielen Krankenhäusern: Infusionsbeutel mit Kochsalzlösung. (Foto: IMAGO/STPP)


Durch Lieferprobleme ist die Versorgung mit Kochsalzlösung in Gefahr. Das könnte in einigen Kliniken dazu führen, dass Operationen verschoben werden müssen. Das Bundesgesundheitsministerium will nun Importe erleichtern, um eine Versorgungskrise zu verhindern.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will bestehende Engpässe bei Kochsalzlösung durch die Einfuhr aus dem Ausland überbrücken. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte ein Sprecher seines Ministeriums, es sollten übergangsweise Voraussetzungen für den Import geschaffen werden. 

Als Grund für den Engpass gab das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Produktionsprobleme eines Herstellers von Kochsalzlösung an. Bisher seien für die Einfuhr Einzelgenehmigungen der Landesbehörden notwendig – das solle nun vereinfacht werden, heißt es, sodass Importe im größeren Stil ermöglicht werden sollen.

Bereits am Montag hatte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, in der „Rheinischen Post“ auf den Lieferengpass aufmerksam gemacht. Dadurch könnten in den Kliniken und in der ambulanten Versorgung massive Probleme entstehen. Die Krankenhausgesellschaft NRW warnte davor, dass möglicherweise Operationen aufgrund fehlender Kochsalzlösung verschoben werden müssten. Das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen spricht davon, dass bereits seit Monaten nur 80 Prozent der Bedarfe beliefert werden konnten, teilweise sogar nur 50 Prozent.

Das BMG betont, dass es sich derzeit lediglich um vorübergehende Lieferengpässe handele und dementierte, dass es einen aktuellen Versorgungsengpass bei Kochsalzlösung gebe.


mz / dpa


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