Gemeinsame Initiativen in Planung

BVpta und Adexa wollen PTA-Beruf aufwerten

Berlin - 17.10.2024, 10:45 Uhr

Bettina Schwarz (BVpta), Michaela Jäger, Andreas May (beide Adexa), Anja Zierath (BVpta) und Veronika Ehmann (Adexa) sprachen auf der Expopharm über die Perspektiven für PTA (v. l.). (Foto: Adexa)

Bettina Schwarz (BVpta), Michaela Jäger, Andreas May (beide Adexa), Anja Zierath (BVpta) und Veronika Ehmann (Adexa) sprachen auf der Expopharm über die Perspektiven für PTA (v. l.). (Foto: Adexa)


Der Bundesverband PTA und die Apothekengewerkschaft Adexa wollen, dass die Vor-Ort-Apotheke als Arbeitsplatz für PTA attraktiver und lukrativer wird. Der PTA-Beruf müsse aufgewertet und gestärkt werden.

Die Apotheken erleben turbulente Zeiten. Immer mehr Betriebsstätten müssen schließen. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Apothekenreform steckt fest – doch dass diese die Vor-Ort-Apotheken stärken könnte, ist ohnehin zweifelhaft. Gerade Lauterbachs Pläne, wonach es reichen soll, wenn ein:e erfahrene:r PTA in der Apotheke persönlich anwesend ist, haben das Vorhaben ins Stocken gebracht.  

Fakt ist: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich, eine PTA-Schule zu besuchen, um den PTA-Beruf zu erlernen. Doch PTA werden in den Apotheken dringend gebraucht. Der Bundesverband PTA (BVpta) und die Apothekengewerkschaft Adexa haben daher die Expopharm in München genutzt, um nach einem Online-Meeting im September eine gemeinsame Strategie für den PTA-Beruf auszuloten. Ihr Ziel: Die Vor-Ort-Apotheke soll als Arbeitsplatz für PTA attraktiver und lukrativer werden. Dazu müsse der PTA-Beruf aufgewertet und gestärkt werden.

Wichtig sei insbesondere, die PTA-Ausbildung zu reformieren, heißt es in einem gemeinsamen Statement der BVpta-Bundesvorsitzenden Anja Zierath und des Adexa-Bundesvorstands Andreas May vom Mittwoch. Denn die derzeitige Ausbildung werde den künftigen Herausforderungen des PTA-Berufes nicht mehr gerecht. Das Berufsbild der PTA sei „in die Jahre gekommen“ und müsse den heutigen deutschen, aber auch europäischen Standards angepasst sowie moderner und zukunftssicher gestaltet werden. Die 2019 vom Gesetzgeber verabschiedete PTA-Reform, die 2023 in Kraft getreten ist, hat offensichtlich weder BVpta noch Adexa zufriedengestellt.

Verband und Gewerkschaft setzen sich für eine bundesweit einheitliche, höherqualifizierte Weiterbildung von bereits ausgebildeten und engagierten PTA ein, die diesen mehr Eigenverantwortung und Aufstiegsmöglichkeiten bietet. „Auf diese Weise müssen neue Perspektiven für die PTA entwickelt werden“, betonen BVpta und Adexa. Denn ohne qualifizierte PTA wäre eine verantwortungsvolle und ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht möglich. Gemeinsam will man auch für eine nachhaltige Stärkung der Präsenzapotheken kämpfen.

Bei den Gesprächen seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass die Vorhaben schnell angegangen und umgesetzt werden müssen. Zierath und May: „Wir freuen uns auf gemeinsame Initiativen zur Stärkung der PTA und zum Erhalt der Apotheke vor Ort. Dafür werden wir uns zusammen einsetzen.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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