Neue Warnhinweise

DRESS-Syndrom unter Naproxen

21.10.2024, 14:44 Uhr

In den Beipackzettel von Naproxen-Präparaten werden neue Hinweise zu Nebenwirkungen aufgenommen. (Foto: Stockfotos-MG/AdobeStock)

In den Beipackzettel von Naproxen-Präparaten werden neue Hinweise zu Nebenwirkungen aufgenommen. (Foto: Stockfotos-MG/AdobeStock)


Naproxen kann in seltenen Fällen zu einer schweren Nebenwirkung, dem DRESS-Syndrom führen. Davor – und vor weiteren Nebenwirkungen – werden Patienten zukünftig in der Packungsbeilage gewarnt. 

In die Produktinformationen von Naproxen-haltigen Arzneimitteln müssen neue Warnhinweise zu möglichen Nebenwirkungen aufgenommen werden. Mit dem entsprechenden Bescheid des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird ein Beschluss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) umgesetzt. 

Mehr zum Thema

Bei Darreichungsformen zur systemischen Anwendung wird künftig vor einem DRESS-Syndrom (Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms) gewarnt, einer schweren Hautreaktion mit systemischen Symptomen. Beispielsweise kann es zu einer Erhöhung der Leberenzym-Werte, Blutanomalien (Eosinophilie) oder vergrößerten Lymphknoten kommen. Der Patient sollte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben, wenn ein großflächiger Hautausschlag, Fieber und vergrößerte Lymphknoten auftreten. 

Wiederholter Hautausschlag an immer der gleichen Stelle

Ebenfalls gewarnt wird nun vor einem fixen Arzneimittelexanthem unter Therapie mit Naproxen. Hierbei handelt es sich um eine allergische Hautreaktion, die bei wiederholter systemischer Anwendung von Naproxen lokal an stets derselben Stelle auftritt. Typisch sind runde oder ovale Flecken mit geröteter oder geschwollener Haut, Blasenbildung (Nesselsucht) und Juckreiz. Auch hier sollte die Einnahme von Naproxen beendet und ein Arzt aufgesucht werden. 

Schwangere: auch topisches Naproxen vermeiden

Eine weitere Änderung, die mit dem Bescheid des BfArM umgesetzt werden muss, ist ein Hinweis in den Fachinformationen topischer Naproxen-Präparate. Schwangere sollten sie im ersten und zweiten Trimenon nur anwenden, wenn es unbedingt erforderlich ist, während im dritten Trimenon die lokale Anwendung von Naproxen kontraindiziert ist. 

Auch von topischen Schmerzgelen besser abraten

Wenn schon NSAR in der Schwangerschaft, dann lokal auf der Haut?


Dr. Sabine Werner, Apothekerin und Redakteurin
readktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Metamizol-Produktinformationen weisen künftig auf DRESS-Syndrom hin

Noch eine schwere Hautreaktion

Fachinformationen von Vaprino und Tiorfan aktualisiert

Wer Racecadotril bei Durchfall nicht anwenden darf

Vorsicht: Abhängigkeit und schwere Hautreaktionen

Gabapentin-Entzug vergleichbar mit Alkohol-Entzug?

Aktualisierung der Fach- und Gebrauchsinformationen

Flurbiprofen und Co. – Vorsicht bei Schwangerschaft und Infektionen

FDA warnt vor schweren Überempfindlichkeitsreaktionen

DRESS unter Olanzapin

Zu Vor- und Nachteilen von Halsschmerzmitteln

Abwarten und Tee trinken?

0 Kommentare

Kommentar abgeben

 

Ich akzeptiere die allgemeinen Verhaltensregeln (Netiquette).

Ich möchte über Antworten auf diesen Kommentar per E-Mail benachrichtigt werden.

Sie müssen alle Felder ausfüllen und die allgemeinen Verhaltensregeln akzeptieren, um fortfahren zu können.