Novo Nordisk sortiert aus

Victoza bleibt 2025 in Deutschland im Handel

Stuttgart - 24.10.2024, 09:15 Uhr

In Großbritannien verschwindet Victoza nach einem andauernden Engpass gänzlich vom Markt. (Symbolfoto: Semi/AdobeStock)

In Großbritannien verschwindet Victoza nach einem andauernden Engpass gänzlich vom Markt. (Symbolfoto: Semi/AdobeStock)


Ein Bericht aus Großbritannien zeigt, dass Novo Nordisk nicht nur sein Insulin-Angebot neu ordnet: Auch Liraglutid in Victoza geht in Großbritannien außer Handel. Gibt es ähnliche Pläne auch für Deutschland?

Novo Nordisk passt aktuell weltweit sein Produktportfolio an. Dabei sollen „frühe Therapien auslaufen, um die Verfügbarkeit und den Einsatz fortschrittlicher Therapien weltweit zu stärken“, erklärte ein Sprecher gegenüber der DAZ.

In Deutschland betrifft das derzeit vor allem (Human-)Insuline, was einige öffentliche Kritik hervorgerufen hat. Etwa von einer „unnötigen Beunruhigung der Patienten“ ist die Rede. Doch Novo Nordisk beteuert: „So können wir über die kommenden Jahre Insuline für zusätzliche Patient:innen bereitstellen.“

Was nun für zusätzliche Verunsicherung sorgen könnte ist, dass in Großbritannien auch der GLP-1-Rezeptoragonist Liraglutid in Victoza® von Novo Nordisk außer Handel genommen wird. Müssen sich also in Deutschland die Patient:innen neben Insulinen bald auch von diesem Diabetes-Präparat verabschieden? Auf Anfrage der DAZ versichert Novo Nordisk lediglich, dass Victoza® in Deutschland im kommenden Jahr weiterhin verfügbar bleiben soll:


„Victoza® ist Teil der globalen Angebotsanpassung von Novo Nordisk, bleibt aber in Deutschland im Jahr 2025 verfügbar. Mehr Informationen liegen bislang nicht vor, wir werden fortlaufend über die weitere Planung informieren.“

E-Mail von Novo Nordisk vom 23.10.2024


Ende 2023 hatte die Firma Novo Nordisk für Deutschland angekündigt, dass sie für das gesamte Jahr 2024 mit zeitweiligen Engpässen bei ihren injizierbaren GLP-1-Rezeptoragonisten Ozempic® (Semaglutid) und Victoza® (Liraglutid) rechnet. Hintergrund waren Kapazitätsprobleme bei der Produktion aufgrund der hohen (Off-Label-)Nachfrage. Als Reaktion darauf sollte die Produktion von Victoza® bewusst reduziert werden – um die Versorgung mit Ozempic® zu verbessern. 

Es bleibt also abzuwarten, ob Victoza® nach 2025 zugunsten von Ozempic® auch in Deutschland außer Handel gehen wird.


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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