Fakten zum Norovirus
Noroviren kommen weltweit vor. Sie zeichnen für die meisten nicht bakteriellen Gastroenteritiden verantwortlich, laut Robert Koch-Institut (RKI) für 30 Prozent der kindlichen und die Hälfte der akuten Magen-Darm-Entzündungen bei Erwachsenen. Die US-amerikanische Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) schätzt weltweit 685 Millionen Norovirus-Fälle pro Jahr, 200 Millionen treffen Kinder und 50.000 dieser Kinder versterben aufgrund der Norovirus-Erkrankung (vor allem in Entwicklungsländern). Finanziell gesehen verursachen Norovirus-Infektionen gesundheitliche Kosten und wirtschaftliche Verluste von jährlich etwa 60 Milliarden US-Dollar.
Noroviren übertragen sich leicht, und zwar fäkal-oral. Die Viren finden sich in Stuhl und Erbrochenem von Infizierten, und bereits zehn bis 100 Viruspartikel genügen, um eine weitere Person anzustecken. Die Inkubationszeit liegt zwischen sechs und 50 Stunden. Auch nach der akuten Erkrankungsphase bleiben die Infizierten ansteckend: Noroviren werden über sieben bis 14 Tage über den Stuhl ausgeschieden, manchmal sogar über Wochen.
Erkrankte leiden meist zwölf bis 48 Stunden an starken Durchfällen und heftigem Erbrechen, meist mit Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopf- und Muskelschmerzen und fühlen sich ausgeprägt krank.
Die Therapie erfolgt rein symptomatisch, am wichtigsten ist es, die durch Durchfall und Erbrechen verlorene Flüssigkeit und Elektrolyte zu ersetzen, am besten mit oralen Rehydratationslösungen (ORL), das raten die Leitlinienautoren der 2023 aktualisierten S2k-Leitlinie „Gastrointestinale Infektionen“. Das RKI erwägt bei ausgeprägtem Erbrechen zudem Antiemetika.
Hygienemaßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung minimieren, als Desinfektionsmittel eignen sich Produkte, die „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ wirken.
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