STIKO ändert Grippeimpfempfehlung

Fluad für Ältere gleich gut wie Efluelda

Stuttgart - 31.10.2024, 16:40 Uhr

2021 hilet die STIKO Efluelda als Hochdosisgrippeimpfstoff noch der adjuvantierten Vakzine Fluad überlegen, nun rät sie ab 60 Jahren gleichrangig zu beiden Grippeimpfstoffen. (Foto: insta_photos / AdobeStock)

2021 hilet die STIKO Efluelda als Hochdosisgrippeimpfstoff noch der adjuvantierten Vakzine Fluad überlegen, nun rät sie ab 60 Jahren gleichrangig zu beiden Grippeimpfstoffen. (Foto: insta_photos / AdobeStock)


Die speziell für ältere Menschen entwickelten Grippeimpfstoffe Efluelda und Fluad schützen gleich gut vor Grippe. Die STIKO rät für ab 60-Jährige nun gleichwertig zum Hochdosis- und zum adjuvantierten Influenza-Impfstoff.

Spezielle Impfstoffe für ältere Menschen: Bislang hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) prioritär den Hochdosis-Grippeimpfstoff – Efluelda® von Sanofi Pasteur – für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Nun rät sie auch zur adjuvantierten Vakzine – Fluad® von Seqirus. Der STIKO zufolge sind beide Influenzavakzinen „gleichwertig“, wenn es darum geht, Grippeerkrankungen und durch Influenza ausgelöste Komplikationen zu verhindern, informiert die Ständige Impfkommission am 31. Oktober 2024 mit dem Epidemiologischen Bulletin 44|2024.

Fluad und Efluelda schützen gleich gut vor Grippe

Sowohl der Influenza-Hochdosis-Impfstoff als auch der MF-59 adjuvantierte Influenza-Impfstoff zeigten bei Menschen ab 60 Jahren eine verbesserte Wirksamkeit im Vergleich zu den Standard-Influenza-Impfstoffen – wie Influsplit, Inflvac oder Vaxigrip. Die STIKO veröffentlicht ihre neue Empfehlung eigenen Angaben zufolge deswegen jetzt, damit die Impfstoffhersteller dies bei der Planung, Produktion und Beschaffung von Grippeimpfstoffen für die Saison 2025/26 berücksichtigen können.

In dieser Grippe-Saison 2024/2025, für die die Grippeimpfstoffe bereits produziert und teilweise ausgeliefert sind, bleibt die STIKO dabei, dass alle Menschen ab 60 Jahren einen Hochdosis-Grippeimpfstoff erhalten sollen.

Warum gibt es spezielle Grippeimpfstoffe für Ältere?

Ältere Menschen zählen zur Risikogruppe bei Influenza. Allerdings reagiert das Immunsystem älterer Menschen häufig träger auf eine Impfung als es das von jüngeren Menschen tut, weswegen Grippehersteller nach Möglichkeiten gesucht hatten, die Immunreaktion von Älteren auf die Influenzaimpfung zu verbessern. 

Sanofi Pasteur setzt bei Efluelda® dabei auf die vierfache Antigenmenge verglichen mit standarddosierten Grippeimpfstoffen (60 µg statt 15 µg je Antigen), CSL Seqirus verstärkt die Impfwirkung bei Fluad Tetra®durch ein Adjuvans (MF59C.1). Gemein ist beiden Grippeimpfstoffen, dass sie vor je zwei Influenza A-Stämmen (AH1N1 und AH3N2) und je zwei B-Stämmen (Victoria und Yamagata) schützen.

Ab nächster Saison dürften beide Grippeimpfstoffe auf die B-Yamagata-Komponente verzichten, nachdem WHO, EMA und STIKO nur noch zu Dreifach-Grippeimpfstoffen raten.

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Zudem erinnert die Ständige Impfkommission daran, dass eine Influenza-Impfung für chronisch Erkrankte, Schwangere ab dem zweiten Trimenon, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal sinnvoll ist (und eine STIKO-Empfehlung). Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte die Influenza-Impfung jetzt im Herbst erfolgen. Eine Koadministration mit COVID-19- und RSV-Impfstoffen ist bei bestehender Indikation möglich.


Celine Bichay, Apothekerin, Redakteurin DAZ
redaktion@daz.online


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