Nach Koalitionsbruch

Lauterbach: Krankenhausreform muss kommen

Berlin - 07.11.2024, 12:20 Uhr

Zeigt sich auch nach dem Aus der Ampelkoalition zuversichtlich: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). (Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Zeigt sich auch nach dem Aus der Ampelkoalition zuversichtlich: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). (Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)


Die CDU hat bereits signalisiert, dass sie im Bereich Gesundheit nicht mit der Minderheitsregierung aus SPD und Grünen zusammenarbeiten will. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht dennoch davon aus, dass er noch einige seiner Vorhaben durchbringen wird.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will trotz des Bruchs der Ampel-Koalition noch mehrere wichtige Gesetzesvorhaben umsetzen. Ganz klar sei: „Die Krankenhausreform, sie wird und sie muss kommen“, sagte der SPD-Politiker beim Deutschen Pflegetag in Berlin. 

In den Krankenhäusern könne nicht weiter in einem Hamsterrad gearbeitet werden. „Diese Reform werden wir nicht scheitern lassen und werden sie im Bundesrat durchsetzen.“ Käme sie nicht, würden in den nächsten zwei Jahren Hunderte Krankenhäuser in die Insolvenz gehen.

Lauterbach nannte auch Gesetzespläne für die Pflege, etwa zu mehr Kompetenzen für dringend benötigte Pflegekräfte. „Pflege kann mehr, als sie in Deutschland darf.“ Diese Zielsetzung werde von allen demokratischen Parteien im Bundestag begrüßt. Er sei daher „optimistisch, dass wir an dieser wichtigen gemeinsamen Baustelle weiterkommen werden“. Nach dem Ende der Ampel-Koalition sind neue Wege im Parlament erforderlich, um Mehrheiten für Gesetzesvorhaben zu organisieren.

Koalitionsbruch „Katastrophe“ für die Pflege

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler, forderte eindringlich die Umsetzung der Pläne ein. „Wenn die Politik das Pflegekompetenzgesetz nicht noch vor der nächsten Bundestagswahl auf den Weg bringt und die Pflege mit den notwendigen Handlungsbefugnissen ausstattet, geraten wir in eine verheerende Sackgasse und riskieren eine Versorgungskrise mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Folgen.“ Der Koalitionsbruch sei „für die Pflege eine Katastrophe“.

Die vom Bundestag bereits beschlossene Krankenhausreform kommt abschließend noch in den Bundesrat. Dort ist sie nicht zustimmungsbedürftig, die Länderkammer könnte sie aber in den Vermittlungsausschuss schicken und bremsen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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