CHADS2- und CHA2DS2VA-Score
Der CHADS2-Score dient dazu, bei bestehendem Vorhofflimmern verschiedene Risikofaktoren für einen Schlaganfall zusammenzufassen. Aus dem Ergebnis lässt sich ableiten, ob ein Patient mit Antikoagulanzien therapiert werden sollte. In dem Akronym steckt alles, was zur Berechnung benötigt wird:
- Congestive heart failure (Herzinsuffizienz)
- Hypertension (Hypertonie, auch behandelte)
- Age (Alter) 75 Jahre oder älter
- Diabetes (Diabetes mellitus)
- Stroke (Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke)
Für jede vorliegende Diagnose wird ein Punkt addiert. Die tiefgestellte 2 hinter dem S steht dafür, dass ein vorangegangener Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke mit zwei Punkten bewertet wird [4]. Ein Patient über 75 Jahre mit Diabetes und einem Schlaganfall in der Vorgeschichte kommt so auf einen CHADS2-Score von vier Punkten.
In der europäischen Leitlinie zum Vorhofflimmern wird die weiterentwickelte Version CHA2DS2VA genutzt. Die zusätzlichen Buchstaben stehen für:
- Vascular disease (Gefäßerkrankung)
- Age (Alter) 65 – 74 Jahre
Die erste Altersklasse wird dabei doppelt bepunktet, was auch hier mit der tiefer gestellten 2 markiert wird [2]. Wenn der Patient aus dem vorangegangenen Beispiel also zusätzlich eine periphere arterielle Verschlusskrankheit hat, liegt sein CHA2DS2VA-Score bei sechs Punkten.
In früheren Versionen gab es noch einen weiteren Punkt für Patienten weiblichen Geschlechts. Dies erwies sich jedoch nicht als praktikabel, da auch die realen Risiken für Frauen jeweils einen Punkt höher lagen, der Extra-Punkt war also redundant.
Konsequenzen für die Therapie:
Eine Antikoagulation sollte bereits ab einem Wert von einem Punkt erwogen werden, ab zwei Punkten wird sie empfohlen [2].
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