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PraxisBarometer Digitalisierung
ePA: Ärzte fürchten hohen Zeitaufwand
Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten sind mit dem E-Rezept einigermaßen zufrieden, wie das PraxisBarometer Digitalisierung 2024 zeigt. Auf die nun anstehende flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle blicken sie allerdings mit gemischten Gefühlen.
Die flächendeckende Einführung des E-Rezeptes lief eher stockend an. Insbesondere in den Arztpraxen war der Frust riesig. Die Mehrheit von ihnen kämpfe mit technischen Problemen, wie eine Blitzumfrage des Ärztenachrichtendienstes damals zeigte.
Es wundert nicht, dass die Niedergelassenen kurz vor der flächendeckenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle mit gemischten Gefühlen auf die Neuerung blicken. Eine Befragung des IGES Instituts zeigt, dass die große Mehrheit von ihnen eine zusätzliche zeitliche Belastung fürchtet – auch wenn mögliche Verbesserungen gesehen werden.
Laut PraxisBarometer Digitalisierung 2024 erwarten die Befragten hohen Zeitaufwand durch Patientenaufklärung und die Befüllung der ePA (90 Prozent), das Rechtemanagement (89) und die Recherche nach Informationen (76). Verbesserungen sehen sie in der Kommunikation mit Krankenhäusern (40) oder anderen Praxen oder ambulanten Einrichtungen (38). Den größten Nutzen der ePA erwarten die Niedergelassenen beim elektronischen Medikationsplan (76) und Krankenhausentlass- sowie Arztbriefen (70).
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Gleichzeitig klagen die Praxen über die Störanfälligkeit der Telematikinfrastruktur. Bei 43 Prozent der Befragten treten die Probleme wöchentlich auf, 15 Prozent berichten sogar über tägliche Störungen. Dabei zeigt die Umfrage auch, dass die Fehlerhäufigkeit abhängig von den jeweiligen Praxisverwaltungssystemen ist.
63 Prozent mit E-Rezept zufrieden
Laut Befragung sind aber 63 Prozent der Niedergelassenen mit dem E-Rezept zufrieden. Von den Hausärzten sagen 96 Prozent, dass die elektronische Verordnung genutzt wird, bei den Fachärzten sind es 94 Prozent.
„Die Praxen brauchen bei ihrer täglichen Arbeit verlässliche Strukturen und funktionierende Systeme, damit die Digitalisierung zu einer Entlastung führen und erfolgreich sein kann“, erklärte die Vorständin der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Sibylle Steiner laut einer Pressemitteilung von diesem Mittwoch.
Aufgeschlossen für Digitalisierung
Mit Blick auf die Befürchtungen wegen der ePA-Einführung sagte Steiner, dass die Voraussetzungen stimmen müssten. „Die ePA muss ausreichend erprobt, nutzerfreundlich umgesetzt und aufwandsarm in der Anwendung sein“, so Steiner. Das PraxisBarometer würde aber auch zeigen, dass die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten „für die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach wie vor sehr aufgeschlossen“ sind.
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