Gewichtsreduktion auf Kassenkosten

USA: Krankenversicherung soll GLP-1-Antagonisten gegen Fettleibigkeit abdecken.

Die US-amerikanische Gesellschaft hat ein massives Problem mit Übergewicht. Joe Biden will nun am Ende seiner Amtszeit mit einer Neuregelung des staatlichen Krankenversicherungs-Programms dafür sorgen, dass GLP-1-Antagonisten für Menschen mit Adipositas von der Versicherung bezahlt werden.

USA: Krankenversicherung soll GLP-1-Antagonisten gegen Fettleibigkeit abdecken.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden will Mittel zur Gewichtsreduktion für fettleibige Bürger*innen von den staatlichen Krankenversicherungsprogrammen Medicare und Medicaid bezahlen lassen, berichtet der Nachrichtensender CNN am Dienstag. Insgesamt könnten 7,4 Millionen Versicherte davon profitieren, schätzt das Weiße Haus: „Dieser Vorschlag würde es den Amerikanern und ihren Ärzten ermöglichen, den besten Weg zu finden, damit sie ein gesünderes Leben führen können, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob sie diese Medikamente aus eigener Tasche bezahlen können“, so die US-Regierung.

Auch das zuständige Center for Medicare and Medicaid begrüßte die vorgestellten Pläne der Regierung: „Die medizinische Fachwelt ist sich heute einig, dass Fettleibigkeit eine chronische Krankheit ist“, erklärte die Leiterin der Behörde Chiquita Brooks-LaSure.

Die erweiterten Versicherungsleistungen würden ab 2026 in Kraft treten. Im Rahmen der Schätzungen des Weißen Hauses würden durch die Zusatzleistungen zur Gewichtsreduktion 25 Milliarden Dollar zusätzliche Kosten in einem Zeitraum von zehn Jahren entstehen. Durch die Neuregelung würde Fettleibigkeit als Krankheit anerkannt.

Widerstand Kennedys zu erwarten

Jedoch wird es knapp, für Biden. Seine Amtszeit endet im Januar. Die neue Regelung würde aber erst wenige Tage nach seinem Amtsende in Kraft treten, berichtet ABC News am Dienstag. Zwar hat sich ein parteiübergreifendes Bündnis im Kongress dafür eingesetzt, die Abdeckung von GLP1-Antagonisten bei Fettleibigkeit durch die Krankenversicherung zuzulassen.

Der designierte Gesundheitsminister, Robert F. Kennedy Jr., hat bereits seine Abneigung gegen den Trend zur Abnehmspritze kund getan. Bei einem runden Tisch mit Bundespolitikern Anfang dieses Jahres sagte er: „Für die Hälfte des Preises von Ozempic könnten wir jedem Amerikaner regenerativ erzeugte Bio-Lebensmittel, drei Mahlzeiten am Tag und eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio für jeden fettleibigen Amerikaner kaufen.“

Allerdings hat der von Trump ernannte Leiter des Centers for Medicare and Medicaid Mehmet Oz, laut CNN, seine Absicht bekundet, Menschen mit Übergewicht erleichterten Zugang zu den GLP1-Antagonisten zu ermöglichen: „Für diejenigen, die ein paar Pfunde verlieren wollen, können Ozempic und andere Semaglutid-Medikamente eine große Hilfe sein. Wir müssen es den Menschen so einfach wie möglich machen, ihre Gesundheitsziele zu erreichen.“

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