Rheinland-Pfalz

Vorschläge für ein Apothekenstärkungsgesetz

Berlin - 05.12.2024, 10:45 Uhr

Apotheken sind die erste Anlaufstelle bei einfachen Erkrankungen – das sollte auch die Politik durch neue Möglichkeiten besser nutzbar machen. (Foto: DAZ/Schelbert)

Apotheken sind die erste Anlaufstelle bei einfachen Erkrankungen – das sollte auch die Politik durch neue Möglichkeiten besser nutzbar machen. (Foto: DAZ/Schelbert)


Aus dem Apothekenreformgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird nichts mehr. Es ist also Zeit für neue Vorschläge. Kammer und Verband in Rheinland-Pfalz haben bereits Eckpunkte für ein „Apothekenstärkungsgesetz“ vorgelegt.

Die Landesapothekerkammer und der Landesapothekerverband Rheinland-Pfalz fordern, dass die Expertise der Apothekerinnen und Apotheker stärker in die gesundheitliche Versorgung der Menschen einbezogen wird. Die inhabergeführte Apotheke sei „Garant für die qualifizierte und flächendeckende Arzneimittelversorgung“. Um die Versorgung aufrechtzuerhalten, müsse das Apothekensterben gestoppt werden, heißt es in einem Papier der beiden Landesorganisationen von diesem Dienstag.

Hierfür stellt die Kammer Maßnahmen vor, die die systemrelevante Struktur der Apotheken erhält. In diesem Sinne fordert die Kammer ein „Apothekenstärkungsgesetz“. Die ambulante Gesundheitsversorgung würde verbessert, wenn Apotheken „innovative Aufgaben“ übernehmen.

In diesem Apothekenstärkungsgesetz sollte festgehalten werden, dass Apotheken die erste Anlaufstelle bei einfachen Erkrankungen sind. Sie sollten „erweiterte Handlungsfähigkeit“ erhalten, um die regionale Verfügbarkeit von Arzneimitteln sicherzustellen.

Telemedizinische Betreuung unterstützen

Professionell könnten Apotheken in Zusammenarbeit mit Fachärzten beispielsweise die telemedizinische Betreuung unterstützen. Sie könnten Kinder und Jugendliche zuverlässig und schnell mit Fiebersaft oder Hustenlöser versorgen – vor allem, wenn es eine GKV-Erstattung auf „Apothekerrezept“ gäbe.

Mobile Apps wie zum Beispiel „ApoGuide“ würden den Patientinnen und Patienten helfen, die nächste Apotheke zu finden und zu prüfen, ob das Arzneimittel verfügbar ist. Mit neuen präventiven pharmazeutischen Leistungen und Tests könnten Apotheken überdies das Gesundheitsbewusstsein stärken.

Krisenzeiten im Blick

Mögliche Krisenzeiten hat die Kammer auch im Blick. Die Bevorratung mit Arzneimitteln gelinge besser, wenn dies durch dezentral organisierte Apothekenbetriebe stabilisiert werde.

Allerdings seien zur wirtschaftlichen Stabilisierung auch Sofortmaßnahmen erforderlich. Die Kammer spricht hier unter anderem die Zulassung von Skonti an, eine Anpassung des Honorars, Förderprogramme für Landapotheken und eine Erweiterung der ePA-Kompetenzen der Apotheken. Auch den Ausbau von Ausbildungsorten für PTA und Approbierte fordert die Kammer.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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