„Jauch-Kampagne befeuert Apothekensterben“
Der Fernsehmoderator Günther Jauch hat sich unter den Apothekerteams in letzter Zeit keine Freunde gemacht. Mit seinem omnipräsenten Werbeauftritt für den niederländischen Arzneimittel-Versender „Shop-Apotheke“ hätten alteingesessene Apotheker*innen ihn mittlerweile „zum Feind auserkoren“, schreibt der Focus an diesem Dienstag. Und auch die Bild-Zeitung griff das Thema auf.
Im Focus-Artikel wird Jauch mit zur Last gelegt, dass immer mehr Apotheken schließen müssen. Auch der Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, Göran Donner, meldete sich gegenüber dem Focus zu Wort. Zwar bemühten sich die Apotheken mit dem Trend zur Digitalisierung und Arzneimittelbestellung nach Hause Schritt zu halten – auch die Belieferungsmöglichkeit über das CardLink-Verfahren versuchen die Vor-Ort-Apotheken für sich zu erschließen.
Doch gegenüber den millionenschweren Werbeoffensiven der Versender könne man wenig ausrichten, sagte Donner: Allein im Oktober investierte Shop-Apotheke zusätzliche 34 Millionen Euro für die Werbekampagne des Unternehmens – das entspricht einem Investitionszuwachs im Vergleich zum Vorjahr von über 700 Prozent.
In dem Focus-Beitrag wird darauf hingewiesen, dass in diesem Jahr bereits 384 Apotheken wegen steigender Personal- und Sachkosten, Lieferengpässen und Fachkräftemangel schließen mussten. Sachsens Kammerpräsident Donner sieht dabei eine Mitverantwortung des Moderators: „Günther Jauch sollte wissen, dass das mancher Kleinstadt den Todesstoß versetzt.“